<126> seinem ganzen Commercio gethan sein würde: daher denn auch ein jeder treuer und rechtschaffener Engelländer alle Efforts thun sollte, sich dergleichen verderblichen Absichten zu widersetzen und darauf zu arbeiten, solche noch, weil es Zeit ist, durch alle Mittel zu unterbrechen, mithin seine Augen nicht auf temporäre Kleinigkeiten, sondern auf die grosse Sache und auf den beständigen Flor von Engelland und dessen Commercio zu richten. Ihr sollet indess mit M. Porter ganz behutsam umgehen und Euch niemalen mit ihm commettiren, noch weniger brouilliren, vielmehr allemal complaisant und klüglich gegen ihn verfahren, indess seine Actiones stille und behutsam observiren, dabei, was Eure Negociation anbetrifft, davon gegen ihn mehr oder weniger sprechen, wie Ihr urtheilen werdet, dass es der Grossvezier bei zumal weiterem Progress in der Sache wird gerne sehen wollen.

Von den Ministris in Engelland bin Ich sonsten vollenkommen versichert, dass dieselbe es mit Mir und mit unserer gemeinschaftlichen Sache recht aufrichtig und ohne Verstellung meinen, die Wichtigkeit der Sache und die oben gemeldete Suiten davon, wenn Ich succombiren sollte, gründlich einsehen, deshalb mit Mir ganz vertraulich handeln und Mir alle Assistance, so ihnen nur möglich ist, procuriren. Ich werde auch mit ihnen über das, was zwischen Mir und der Pforte jetzo vorgehet, vertraulich communiciren und bin gewiss zum Voraus versichert, dass sie alles genehm halten und secondiren werden. Nur muss der Schluss und der Effect Eurer Negociation dadurch nicht aufgehalten werden, weil gar zu viel und, so zu sagen, die einige noch übrige Zeit, der Sache noch durch die Assistance der Pforte aufzuhelfen, verloren gehen und es der Gast nach dem Essen sein würde. Ich bin Euer gnädiger König

Friderich.

Ich werde von dieser Dépêche an Euch über Breslau ein Duplicat durch den Euch schon bekannten Hintzen1 zugleich abgehen lassen. Was neues vorfället, wird Euch der Minister Graf Finckenstein communiciren, und ist Euch nur noch zur Direction, dass Ich zwar in dem vorigen Jahre einige Unglücksfälle und noch im November das2 bei Maxen gehabt habe, wie es im Kriege ohne dergleichen nicht abgehen kann, dass aber die Oesterreicher dabei zugleich keine Seide gesponnen, sondern allemal sehr considerablen Verlust gehabt, den Meinigen davon aber jedesmal mehr als zehnmal höher ausgeschrien haben, als er gewesen, um nur, ihrer prahlerischen Gewohnheit nach, das Publicum damit aufzusetzen; wie Ich dann auch, gottlob! bis dato noch Meister von Sachsen bin, ausser Dresden, so halb durch Unglück halb durch vielleicht andere Zufalle im vorigen Jahre, da Ich fast gar keine Truppen in Sachsen hatte, verloren gegangen, welche Stadt zu erhalten, sie sich auch entschliessen müssen, in dem kleinen Bezirk da herum mit ihrer



1 Vergl. Bd. XVIII, 257.

2 So.