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11866. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.

Freiberg, 25. Februar 1760.

Es hat Mir der General von Schmettau auch geschrieben,1 wie er Nachrichten hätte, dass sich der Feind gegen Bautzen, Löbau, Zittau und Reichenberg sehr vermehrete und, wie es hiesse, wollten sie ihm bei Görlitz angreifen; dahero er Mir anfraget, ob er sich im Fall einer überlegenen Macht könnte zurückeziehen. Ich habe ihm die Ordre gegeben, dafern der Feind ihm zu stark kommen sollte, er sich zurückziehen könnte, und zwar so weit, wie es die Umstände erforderten, jedoch soll er Euch sogleich den Augenblick davon avertiren, und werdet Ihr alsdann schon wissen, wie weit es nöthig ist, dass Schmettau gehen muss und alles übrige nöthige dessentwegen arrangiren, wie Ihr es für gut finden werdet. Schmettau muss seine Patrouillen instruiren, dass solche richtig gehen und sich auf gute Nachrichten legen, damit er von allem bei guter Zeit avertirt ist und sie ihn nicht surpreniren könen.

Federic.

Je souhaite que ma lettre arrive à temps.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. und Königl. Kriegsarchiv zu Wien. Der Zusatz eigenhändig.


11867. AU MINISTRE D'ÉTAT COMTE DE FINCKENSTEIN A BERLIN.

Freiberg, 25 février 1760.

J'ai reçu votre lettre du 23 de ce mois et suis bien fâché de l'accident qui est arrivé à la cour de Schwedt,2 et qui n'a pas laissé de me fort surprendre. Si les ordres que j'ai donnés aux généraux commandants dans la Poméranie citérieure, sont exécutés avec la diligence et habileté qu'il faut, je dois espérer que la Poméranie sera bientôt nettoyée de cette vermine de troupes légères russes qui l'inondent,



1 D. d. Görlitz 22. Februar.

2 Ein russisches Streifcommando hatte den Markgrafen Friedrich Wilhelm von Schwedt und seinen Schwiegersohn, den Prinzen Friedrich Eugen von Württemberg, am 22. Februar in Schwedt aufgehoben; gegen einen schriftlichen Revers, sich als Kriegsgefangene zu betrachten, waren sie wieder freigegeben worden. Vergl. das Schreiben an die Markgräfin von Schwedt vom 26. Februar in den Œuvres Bd. 27, I, S. 360, in welchem der König ihr und dem Markgrafen Vorwürfe macht, dass sie in einem so von den Russen bedrohten Orte wie Schwedt zurückgeblieben sind und sich dadurch der Gefahr der Gefangennahme ausgesetzt haben. — Auf dem Berichte des Prinzen Friedrich Eugen, d. d. Schwedt 22. Februar, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Er kann glauben, Aventure sehr ohnange[nehm], die ihm arrivirte; aber wenn sich an so offene[m] Orte exp[onirte], kann keiner garantiren. Ohneracht Ich gerne Wylich schreiben will, zweifele sehr, dass so geschwinde gehen wird. Nicht darauf eingehen.“ Wylich war der Leiter der Auswechselungsgeschäfte mit den Russen (vergl. S. 94).