<190> 500 Husaren von Nadasdy, 500 von Kalnoky, 2000 Kroaten und 14 Grenadiercompagnien aus deren Standquartieren jenseits der Oppa aufgebrochen und war die ganze Nacht hindurch marschiret, um uns in Neustadt den andern Morgen aufzuheben.
Sowie wir zum Thore ausrückten, so waren wir auch bereits von allen Seiten umzingelt. Vor uns bei Büchelsdorf, auf dem Wege nach Steinau, stand der feindliche General Jacquemin mit dem Regiment Dragoner von Löwenstein aufmarschiret, hinter uns folgte der General Laudon mit dem Regiment Kürassierer von Palffy und 2000 Kroaten; hinter denen folgten die 14 Grenadiercompagnien; seitwärts auf unserer rechten Flanque, gegen Zülz zu, hielten die 1000 Husaren aufmarschiret.
Der Capitän von Blumenthal machte mit 100 Mann die Avantgarde und der Capitän von Zitzewitz mit 100 Mann die Arrièregarde; seitwärts der Wagens marschirte der Rest vom Regiment nebst der Escadron vom Major von Chambaud.
Der General Laudon schickte zweimal einen Trompeter und liess uns auffordern; wie er aber beidemal abschlägige und kurze Antwort bekam, so erhielte die sämmtliche feindliche Kavallerie Ordre, in uns zu gleicher Zeit einzuhauen. Der General Jacquemin attaquirte mit dem Regiment von Löwenstein auf die Avantgarde, Laudon Selbsten mit dem Regiment von Palffy auf der Arrièregarde und die 1000 Husaren auf einige Pelotons, so die Wagens cotoyirten. Der Capitän von Blumenthal formirte mit der Avantgarde und der Capitän von Zitzewitz mit der Arrièregarde eine Art von Carré und machten ein beständig Pelotonfeuer. Bis auf 10 Schritte kamen sie zum Theil heran, wie aber viele und besonders verschiedene Officiers von ihnen blieben, so retirirten sie sich sämmtlich in grosser Unordnung. Sechsmal haben sie angesetzt einzuhauen, aber kein einziges Mal ist es ihnen gelungen.
Zwischen Siebenhufen und Steinau ging der Weg durch einen büchenen Busch, so eine halbe Meile lang ist und allwo wegen des schlimmen Weges, da es seit zwei Tagen beständig geregnet hatte, mit denen Wagens ungemein schlimm fortzukommen war. Die Kroaten attaquirten diesen Busch und attaquirten uns jetzt von allen Seiten. In dem Défilé brach zum Unglück ein Wagen; keine Raison war, sich lange aufzuhalten; man musste also den Ueberrest der Wagens im Stiche lassen, wodurch dann also 5 Bagagewagens vom Manteuffelschen Regiment und 18 Bauerwagens mit Mehl und Haber verloren gingen. Bis Steinau haben sie uns verfolget, und die Arrièregarde hat ohnaufhörlich mit dem Feinde zu thun gehabt. Selbige hat an 120 Patronen verschossen, das Regiment hat sich ungemein brav gehalten, und die Officiers haben sich vorzüglich hervorgethan.
Unser Verlust ist sehr geringe gegen den feindlichen. Von uns seind 34 Mann von Manteuffel und 1 Dragoner todtgeschossen.
Blessirt seind Capitän von Zitzewitz, Capitän von Kittlitz, Lieute-