11917. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.

Freiberg, 16. März 1760.

Ich habe Euren Bericht vom 12. dieses erhalten und bin von allen dem, so Ihr darin Eurentwegen meldet, ganz wohl zufrieden gewesen. Nur aber müsset Ihr Euch wegen Zuckmantel in Acht nehmen und attent sein, damit Euch der Feind von dar aus nicht coupiren könne. Sonsten wundert es Mich, dass Euch der Etatsminister von Schlabrendorff nicht requiriret hat, von Oberschlesien auf dies ganze Jahr zum voraus die Contributiones und Prästanda beizutreiben.

Da der Feind dorten so abscheuliche Rodomontaden aussprengt, so müsset Ihr ihm darunter nichts schuldig bleiben, sondern ihn mit gleicher Münze bezahlen und auch allerhand Rodomontaden aussprengen, als ohngefähr, dass Ihr nächstens einen grossen Succurs bekommen und den Feind gar nicht scheuen, sondern ihm selbst auf den Hals gehen würdet ; dass sich die Sachen überhaupt bald sehr ändern und die Oestreicher mehr zu thun bekommen würden, als sie jetzo glaubten und sich einbildeten, und dass wir hoffentlich dieses Jahr noch Wien selbst belagern würden, und was sonst dergleichen Gasconnaden mehr seind.

Friderich.

Nach der Ausfertigung.