11954. AN DEN GEHEIMEN COMMERZIENRATH VON REXIN IN KONSTANTINOPEL.
Freiberg in Sachsen, 30. März 1760.
Ich habe gestern mit einem Expressen des Benoît von Warschau aus das Triplicat Eures Berichtes des 12. des letzteren Monates Februarii erhalten, dessen Einhalt Mir dann ganz erfreulich zu ersehen gewesen,213-2 so Ich Euch deshalb Meine gnädigste Zufriedenheit darüber nicht gnugsam bezeigen kann, dass Ihr es durch Euren treuen Eifer vor Meinen Dienst und ohnablässige Bemühung dahin endlich gebracht, dass ein Defensivtractat zwischen Mir und der Pforte so weit zu Stande, dass solcher nur réciproquement unterschrieben werden darf, nachdem der Sultan solchen gesehen und er denselben in allen Stücken approbiret hat. Es würde Mir zwar lieb gewesen sein, wenn Ihr eine kleine compendieuse Abschrift davon in Chiffres Eurem Triplicat beigefüget hättet; es kann solches hiernächst aber noch bei sicherer Gelegenheit geschehen.
Wenn es möglich gewesen wäre, dass Ihr vor Abgang Eurer Relation schon Mein voriges letzteres Schreiben vom 24. des verwichenen Februar213-3 hättet haben können, so würdet Ihr aus dessen Einhalt dem Grossvezier allen Scrupel wegen des entstandenen falschen Bruits von einem versammleten Friedenscongress haben benehmen können, indem Ich Euch die reine Wahrheit von allem geschrieben, um Euch wegen der Pforte darnach zu dirigiren, als mit welcher Ich allemal ganz aufrichtig und cordial handeln werde. Da Ich nicht zweifele, Ihr werdet durch Portern gedachte Meine Schreiben vom 24. Februar, und zwar in duplo, erhalten haben, so beziehe Ich Mich darauf wegen der wahren Umstände eines im Vorschlag gekommenen Congresses, davon aber noch nichts zu Stande gekommen und weder die Oesterreicher, noch die Russen noch bis diese Stunde nicht einmal so wenig auf die Sache was geantwortet, als einen Ort dazu vorgeschlagen haben, vielmehr gegen<214> jedermann, der es hören will, frech declariren, dass sie den Krieg gegen Mich nach allen ihren Kräften poussiren wollen, bis sie Mich ganz unter die Beine gebracht und, wie sie sagen, ecrasiret haben würden. Es scheinet auch ganz und gar nicht, dass etwas aus dem Congress werden werde, von Friedenshandlungen aber ist noch gar nicht das geringste vorgefallen, und kein Theil hat einige Conditiones davon gegen den andern einmal proponiren wollen, am allerwenigsten aber ist das geringste deshalb unterschrieben worden. Nachdem aber Frankreich gegen Engelland so sehr heruntergekommen, dass es den Krieg fast ohnmöglich mehr continuiren kann, so suchet ersteres jetzo mit Abandonnirung seiner Alliirten einen separirten Frieden mit Engelland, und zwar mit Meiner Inclusion, zu machen, welchen ersteres jedoch nicht anders erhalten wird, als mit Abtretung vieler seiner Possessionen in West- und Ostindien und dem Versprechen, dass es sich währenden continuirenden Kriegen mit denen beiden Kaiserinnen weder directement noch indirectement meliren, sondern bis zu einem dereinst erfolgenden Generalfrieden völlig neutral bleiben wolle.
Weder die Pforte als Ihr habt also an der Continuation des Krieges mit denen beiden Höfen zu Wien und zu Petersburg gar nicht zu zweifeln, indem dieselbe so acharniret gegen Mich und Meine Alliirten seind, dass sie auch über ihre Kräfte anwenden, den Krieg gegen Mich auf das äusserste zu poussiren. Wann aber die Pforte nach Eurer Versicherung noch in diesem Frühjahr mit ihnen brechen wird, und sie alsdenn ihre bisher, so zu sagen, auf einem Fleck habende Forces werden vertheilen und überall schwach sein müssen, alsdenn wird sich das Blatt mit ihnen bald wenden, und werden sie den Frieden nehmen müssen, so gut sie solchen nur werden bekommen können, mithin wird ihre stolze Rechnung von grossen Conquêten auf ihre Nachtbaren zu machen und solche zu unterdrücken ganz in den Brunnen fallen.
Das ganz besondere Betragen des Porters214-1 ist Mir unbegreiflich, um so mehr, da sein Hof, bei welchem Ich Mich noch im letzteren Monate Februarii darüber beschweren lassen,214-2 solches hautement desavouiret und Mir die Stärkeste Versicherung geben lassen, dass er ihn darüber corrigiren und nochmals aufgeben würde, Euch in Eurer Negociation sowohl durch Geld als auch sonst nach allem seinen Vermögen zu assistiren, da er, sein Hof, nichts lieberes sehen würde, als dass Meine Alliance mit der Pforte baldigst zu Stande käme, ob er gleich wegen seines Interesse mit Spanien, zumalen währendem seinen Kriege mit Frankreich, nicht öffentlich beitreten könnte. Ich werde Mich auch von neuem über sein so extraordinär wunderliches Betragen bei seinem Hofe beschweren lassen,214-3 inzwischen Ihr nur in Eurer Moderation mit ihm bleiben und Euch mit solchem nicht öffentlich<215> brouilliren, sonsten aber Euch gegen ihn geschlossen halten und übrigens def Direction des Grossveziers seinetwegen folgen sollet.215-1
Ihr erwähnet des sechsten und des siebenten Articuls215-2 des Projet zum Alliancetractat mit der Pforte; Ich wünschete, dass Ihr nur kurz mit beigefüget hättet, worin jeder Articul bestände, denn Ihr leicht erachten werdet, dass Ich dergleichen wichtige Papiere, wenn es auch nur der Sicherheit halber wäre, nicht überall im Felde und gegen den Feind mit herumführen kann, ohne solche zu exponiren. Und da also das Projet des Tractats in den Händen Meiner Minister ist, Ich aber den von Euch so sehr pressirten Courier nicht aufhalten will, so kann Ich Euch auch jetzo deshalb nicht anders bescheiden, als dass Ihr darunter so handeln müsset, wie es die jetzigen Umstände dorten erfordern, Ihr es vor Mein Interesse convenable erachtet und es Euren vorigen generalen Instructionen gemäss ist.
Der Pforte könnet Ihr sonst allemal die bündigste Versicherungen geben, dass Ich wegen unseres Tractats mit solcher de bonne foi gehen, Mich, wenn es zum wirklichen Bruch gegen einen oder beide der kaiserlichen Höfe gekommen sein wird, wegen unserer Operationes mit ihr concertiren, sie nie abandonniren und keinen Frieden mit gedachten beiden kaiserlichen Höfen machen werde, ohne die Pforte mit einzuschliessen, und dass, wenn sie Conquêten in dem Banat machen wird, ihr solche garantiren und übrigens Mich allemal als ein treuer und rechtschaffener Bundsgenosse gegen ihr betragen werde, wie Ich es wieder von ihr hoffe, und dass sie Mir wiederum alle Meine Provinzen gegen unsere gemeinschaftliche Feinde, die Oesterreicher und die Russen, garantiret. Nur muss der Bruch ihrerseits gegen unsere Feinde bald und im kommenden Monate Mai oder allerhöchstens Juni geschehen, alsdenn die Pforte leichtes Spiel haben wird, da die Oesterreicher jetzo Hungern und die Russen ihr Nova Servia und die Ukraine fast gänzlich von allen regulären Truppen gegen Mich entblösset haben und, wenn sie wieder dahin detachiren wollen, dazu Zeit haben müssen, und Ich sie gewiss in Échec halten werde; zu geschweigen, dass Oesterreich und Russland sich an den zum Kriege höchst nöthig habenden<216> Mitteln, nämlich an Gelde, schon sehr erschöpfet haben. Kann auch, wie Ihr vorhin schon erwähnet habet, die Pforte etwas beitragen, dass die Schweden sich aus dem Krieg gegen Mich halten müssten, so wird es Mir lieb sein, ob diese jetzo schon Mein schwächester Feind ist.
Die zwei von Mir verlangete Schreiben an den Sultan und an den Grossvezier empfanget Ihr hierbei.216-1 Wegen des von letzterem begehrten Schreibens von des Königs von Grossbritannien Majestät habe Ich sogleich nach London geschrieben und hoffe, dass solches binnen einiger Zeit erfolgen wird. Ihr könnet demnach ohne weiteren Anstand zur Zeichnung des Tractats schreiten.
An den Splitgerber habe Ich befohlen, dass er sogleich die Summa von 2 bis 300000 Reichsthaler auf denen Euch schon bekannten Plätzen vor Euch disponiren soll, derer Ihr Euch dann zu dem von Mir destinirten Behuf bedienen könnet. Ihr werdet aus Meinem vorigen Schreiben an Euch schon ersehen haben, dass, wenn Ihr die wirkliche Zeichnung des Tractats erhalten haben, zugleich alsdenn aber auch es zum wirklichen Bruch der Pforte gegen Meine Feinde gebracht haben werdet, Ihr alsdenn deshalb von einer Summe von 500000 Reichsthaler dazu überhaupt disponiren und solche, wo es nöthig ist, repartiren und anwenden könnet. Nur werdet Ihr auch Eure Praecautiones und Vorsicht anwenden, dass Ihr nicht darunter hintergangen werdet, sondern das Geld mit einem gewissen und sicheren Effect und so zu sagen Zug um Zug anleget216-2.....
Allen Armateurs, welchen zeither die Concession gegeben, Meinen Pavillon zu führen, habe Ich aus Égard vor die Pforte solche wiederum abfordern und ihnen verbieten lassen, sich deren weiter von Mir zu bedienen.216-3 Sollten sich also dergleichen Armateurs in dem Adriatischen Meer auf Excesse betreten lassen, so kann die Pforte solche als Seeräuber, dergleichen Ich Meine Protection nie gebe, tractiren und strafen lassen.
Von dem Skrodski habe Ich noch nichts gesehen, und ist er bis dato so wenig als der Arnstadt216-4 hier angekommen. Auf ersteren werde, wenn er sich melden wird, Reflexion machen, mit letzterem wird man Euch künftig übersehen. Ich bin Euer gnädiger König
Friderich.
Schreibet Mir bald, ob Ihr diesen Meinen Solabrief richtig erhalten und was dorten passiret. Wenn Ich hören werde, dass die Türken mit die Tartarn sich in kommendem Monat April zu bewegen anfangen und der Sultan nach Adrianopel gehet, so werde Ich es als ein gutes Zeichen nehmen. Sehet Euch sonst nach treuen zuverlässigen Leuten um, die<217> Ihr sicher zu Couriers gebrauchen könnet. Wenn der Tractat gezeichnet wird, könnet Ihr einen Character public dorten annehmen, wie es etwa nöthig und daselbst der Gebrauch ist. Ihr könnet darauf doch wieder eine Art von Incognito halten, so Ich Euch überlasse, wie es die Klugheit und die Umstände erfordern werden.
Ich finde übrigens noch nöthig, hier mit anzuhängen, wie Ihr Euch erinnern und Eure Reflexion sehr darauf machen werdet, dass schon im vorigen Jahre um ohngefähr diese Zeit217-1 die Pforte Mir die grösseste Apparence gab, mit Mir zu schliessen und mit unsern Feinden zu brechen, auch schon gewisse Arrangements dazu machete und dem ohnerachtet Chevilles fand, dass die Pforte nicht agirete. Ich hoffe, dass Ihr alles so einleiten werdet, dass solche dieses Jahr ihr Versprechen wirklich realisire, und leugne Euch nicht, dass es Mir bedenklich vorkommet, wenn der Grossvezier wieder die Chevilles machet und wegen falsch entstandener Bruits von Congrès und Friedensschlüsse die Schreiben von Mir an ihn und an den Sultan, auch von dem König von Engelland haben will. Dergleichen falsche Bruits von Frieden werden die Oesterreicher und Russen zu allen Zeiten aussprengen, zumalen wenn sie merken, dass dadurch die Pforte irresolut gemachet wird, und der Grossvezier kann alsdenn immer wieder Gelegenheit nehmen, neue Chevilles zu machen, bis die Zeit zu agiren wieder vorbeigehet und es endlich hernach damit zu späte sein wird. Ich überlasse Euch also, wie und auf was guter Art Ihr der Pforte insinuiren könnet, dass, wenn sie Mich wieder amusiren und das rechte Moment in kommendem Frühjahr versäumen wollte, Ich alsdenn nicht anders könnte, weil Ich zu stark accabliret wäre, als mit denen Oesterreichern und denen Russen Mich zu accommodiren: da der Pforte alsdenn, wie sie gewiss versichert sein kann, dass es der Plan beider kaiserlichen Höfe und worauf alle Höflichkeit, so sie ihr jetzo erweisen, abgezielet ist, sobald sie Mich nur erst auf die Seite haben, der Pforte die ganze Last allein auf den Hals fallen würde. Ihr müsset am besten wissen, ob und wie Ihr derselben solches am besten insinuiren könnet, ohne sie gegen Euch zu aigriren. Gewiss ist, wenn die Pforte jemalen das Banat wieder zu haben Lust hat und ihre Grenzen gegen Russland sicher setzen will, solches nun oder niemals das Moment ist und sie die Zeit hat, sich noch in dieser Campagne, wenn sie sonsten nur mit Vigueur agiret, sich noch in dieser Campagne in Possession zu setzen : da denn die künftige Campagne, wenn es sonst noch einmal dazu wegen der bei den Feinden erschöpften Fonds kommen wird, nur von Seiten der letzteren sehr schwach sein und sie genöthiget sein dörften, den Frieden so anzunehmen, wie sie ihn kriegen können. Wenn sie jetzo gleich mit Mir schliesset und im Frühjahr bricht, so könnet Ihr die stärksten Versicherungen geben, dass Ich Meine Alliance mit ihr heilig<218> observiren, bis zu Ende des jetzigen Krieges rechtschaffen mit ihr halten und Meinen Frieden nie ohne sie und ohne sie mit einzuschliessen, machen werde. In dieser Meiner festen Versicherung aber müssen sie auch in ihrer Resolution beständig sein und sich nicht durch jeden falschen Bruit und ausgesprengeten Lügen und Calomnien, dergleichen die Oesterreicher, Russen und selbst die Franzosen sehr sinnreich und geschickt sein [zu erfinden], irre machen und ihre vigoureuse Resolutiones alteriren lassen, sondern auf Meine bonne foi, davon sie allemal, wenn es zur Sache kommen wird, den Effect sehen werden, trauen. Sollte es auch geschehen, wozu doch die Apparence noch nicht gross ist, dass der Friede zwischen Engelland und Frankreich wirklich geschlossen und Ich in solchen, wie obgedacht, mit includiret würde, so muss dieses die Pforte in ihrer Resolution nicht irre [machen], noch Gelegenheit geben, Mich von neuem durch Chevilles amusiren zu wollen. Denn wir alsdenn doch allemal die beiden kaiserlichen Höfe zu unseren Feinden behalten und der Krieg mit ihnen continuiret werden wird. Ich habe Euch autorisiret, lasse auch die Fonds dazu, wie gedacht, arrangiren, zu Erreichung Meines Zwecks die Summa von 500000 Thaler anzuwenden. Solltet Ihr auch noch darüber gehen und noch einige 100000 Thaler mehr dazu anwenden müssen, so werde Ich solche nicht regrettiren, noch Euch darunter desavouiren; aber Ich muss den reellen Effect durch den Bruch im Frühjahre ohne weitere Chevilles davon sehen und merken und Ihr Euch nicht länger amusiren, noch weniger gar imponiren lassen. Treibet also, was Ihr könnet, dass Ich Realität sehe; Ich muss von Euch bald Antwort haben, und dienet Euch dieses zur neuen Instruction und Autorisation.
Wenn Ich es auch wegen des Chiffres und wegen der Sicherheit der Passage auf alle Fälle nicht eigenhändig unterschreiben kann, so ist doch alles demohnerachtet Meine expresse Willensmeinung und Befehl, so Euch zu allen Zeiten justificiren und autorisiren soll.
Wie Ihr sehet, so habe Ich zu Eurer mehreren Autorisirung solches nachher noch Selbst unterschrieben.
Ich recommandire Euch, denen Türken wohl begreifen zu machen, dass, wenn sie in dem instehenden Frühjahre ihre Operationes gegen Ungern bald und früh anfangen, sie noch in Zeiten von Temeswar Meister werden und also vom Banat mehrentheils Meister sein, auch noch wohl dazu Ofen leicht bekommen können, wenn sie mit Force und Vivacité agiren.
Nach dem Concept.218-1
<219>213-2 Vergl. Nr. 11952. 11953.
213-3 Nr. 11859.
214-1 Vergl. S. 194 und S. 210.
214-2 Vergl. Nr. 11862.
214-3 Vergl. Nr. 11955.
215-1 Mitchell berichtet, Freiberg 29. März, (separate and secret) an Holdernesse, der König habe ihm von den Klagen Rexins und des Grossveziers über Porter gesprochen und bei der Gelegenheit bemerkt, „that he saw, the intention of England was to keep certain measures with Russia notwithstanding the present conjuncture of affairs, that to this he ascribed Mr. Porter's behaviour and his living so intimately with the Russian Minister at Constantinople; he added that upon the same principle he accounted for the late refusai that had been made of sending an English fleet into the Baltic.“ Mitchell hat entgegnet „. . . If he would be pleased to consider the various necessary and indispensable services to which His Majesty's fleets were destined in Europe, Asia and America, he could not but see the impracticability of sending any respectable squadron into the Baltic. The King of Prussia did not seem to be convinced.“ [Ausfertigung im Public Record Office zu London.]
215-2 Vergl. Bd. XVIII, Nr. 11114.
216-1 Vergl. Nr. 11952. 11953.
216-2 Die folgende Stelle betrifft einen gewissen, Rexin „recommandirten“ , Giodorus Nicobolus. Der König ist einverstanden, dass dieser, „wenn es mit dem Tractat richtig sein wird, nach des Grossveziers Verlangen zum ersten Dolmetscher“ angenommen wird.
216-3 Vergl. Nr. 11863. 11888.
216-4 Vergl. S. 147.
217-1 Vergl. Bd. XVIII, 774.
218-1 Eichel schreibt an demselben Tage an Rexin: „Ich gratulire Ihnen, werthester Freund, dass Sie in Ihrer schweren Commission endlich so weit gekommen seind, als ich aus Dero geehrtestem Schreiben ersehen habe; ich wünsche, dass Dero Bemühung baldigst mit einem völligen Success nach des Königs Intention gekrönet sein möge, alsdenn Sie gewiss alles gethan haben, was man von einem treuen Diener und einem rechtschaffenen Mann nur immer fordern kann. Eine grosse, puissante und gefährliche Partie wider sich und auch von Freunden keine Hilfe, sondern vielmehr Hinderniss zu haben, und also sich bloss und alleine auf seine eigene Kräfte, Adresse uud Bemühung verlassen zu müssen, niemand trauen zu können und doch durchzudringen, ist mehr Arbeit, als Hercules gethan, macht aber auch nachher desto mehr Ehre. Der König admiriret den Grossvezier wegen seiner Penetration, soliden Beurtheilung und Fermeté; seine allzu grosse Vorsicht und daher erfolgenden Argwohn und Veränderung in Resolutionen schreibet er der dortigen Regierungsverfassung zu, estimiret ihn aber doch wegen seiner guten Qualitäten.“