12030. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
Freiberg, 21. April 1760.
Ich habe Eure beide Berichte vom 16. dieses erhalten und bin von deren Einhalt recht wohl zufrieden gewesen. Was Ihr von Mir in Eurem chiffrirten Schreiben zu wissen verlanget,289-1 ist wohl zu früh und Mir ohnmöglich, Euch jetzo schon zu sagen, da es davon dependiren wird, wie die Umstände alsdenn sein werden. Ihr könnet indess auf ohngefähr 30000 Mann Infanterie und Kavallerie, etwas mehr etwas weniger, rechnen, desgleichen auf wenigstens 100 Canons und Mortiers nebst dem grossen und abscheulichen Train, so zu solchen gehöret.
Friderich.
Nach dem Concept.
289-1 Schlabrendorff hatte darin angefragt, „wie viel Scheffel Mehl, wie viel Pferde oder Wagens zur Artillerie und an welchem Tag vermuthlich zu Neisse parat sein“ sollten. — Der andere Bericht Schlabrendorffs vom 16., welcher Nachrichten über die Stellung der Russen in Preussen enthielt, liegt nicht mehr vor. Er wurde am 21. April an den Prinzen Heinrich übersandt, da der König die Nachrichten für zuverlässig Welt, mit der Bitte, „de vouloir bien le garder pour vous seul et pour votre unique direction, afin de ne pas faire soupçonner ces bons canaux secrets qui y sont nommés“ .