12288. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.

Hauptquartier Leubnitz, 25. Juli 1760.

Der König dankt für die Mittheilungen in Schlabrendorffs Bericht vom 20. Juli, „Es wird in jetzigen Umständen Mir nichts angenehmers sein, als wann Ihr damit so oft wie möglich fortfahret und Mich von allem, so Meiner Attention einigermaassen werth ist, instruiret.“

Ich habe übrigens wegen des Feindes Arrangements genommen, dass Ich hoffe, es soll dorten die Hülfe vor Meine arme unterdrückte Schlesier bald erfolgen.

Nach des Generallieutenant von Treskow Schreiben vom 18. dieses523-1 ist noch keine schwere Artillerie von Olmütz abgegangen und hätte Glatz noch keine Belagerung zu befürchten.

Mein Marsch nach Sachsen und gegen Dresden hat Breslau von feindlichen Entreprisen sauviret, wie Ich gewisse Nachricht habe, und wäre sonsten das feindliche Gesindel und selbst Daun grade auf Breslau marschiret. Ich erspare hier weder Mühe noch Fleiss noch ohnendliche Fatiguen, um es mit dem Daun wozu zu bringen und dadurch im Stande und freiere Hände zu bekommen, auf die völlige Befreiung von ganz Schlesien arbeiten zu können.

Die seit dem 16. Juli dem Minister gesandten Schreiben werden aufgezählt, damit dieser feststellen könne, ob sie sämmtlich richtig eingetroffen seien.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.

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523-1 Dem General wird am 25. Juli für seinen Bericht gedankt. „Ich hoffe durch Meine gemachte Arrangements, dass die Hülfe vor Schlesien gegen den Feind bald dort ankommen wird.“