12378. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.

Dittmannsdorf, 23. September [1760].

Ich danke Euch sehr gnädig vor Eure Attention, Mich durch Euer Schreiben vom 21. dieses von dortigen Umständen zu informiren; continuiret damit so fleissig, wie menschmöglich. Vielleicht weiss der Major Lichnowsky durch geschickte und verkleidete Boten Briefe nach Berlin durch die Lausnitz durchzuschauen, so Euch Gelegenheit machen könnte, die Generals Rochow und Stutterheim mit wenig Worten von vielem zu avertiren.

Ich kann Euch sonsten über alles, so Ihr meldet, nichts anders schreiben, als dass Ich alles Eurer guten Conduite und Unternehmen überlassen muss, nach einer reifen und guten Ueberlegung so zu agiren, wie Ihr es denen Umständen nach gut findet. Dass Ihr Euch bisher von dort noch nicht beweget habet, approbire Ich sehr; es wäre sonst zu früh und präcipitant gewesen.

So viel sehe Ich bis dato aus dem, so Ihr meldet, dass die Russen dies Jahr was recht grosses nicht unternehmen, sondern sich mit Fressen, Saufen und Plündern contentiren wollen.

Schreibet Mir nach Möglichkeit fleissig.

Friderich.593-1

Nach dem Concept.



593-1 Dem Major von Lichnowsky wird am 23. September für seinen Bericht vom 21. gedankt, die von ihm getroffenen Maassregeln zur Beförderung der Briefe nach Berlin werden gebilligt. „Bis dato seind Meine Entreprises hier noch ziemlich gut gegangen; nur setzet Mich das hiesige extrem difficile Terrain in Embarras, dass dadurch unsere Sachen hier nicht so geschwinde endigen können, als es wohl zum Besten Meiner Sache zu wünschen wäre.“