<478>so der Würde und Dignitât des Reiches und dessen Verfassung zuwider wäre. Denn in solchem Stück des Königs Majestät als ein teutscher Fürst nicht stille sein, noch Sich durch einigen Tractat die Hände binden lassen könnten.
Uebrigens wollen des Königs Majestät, dass, da es schiene, als ob der augsburger Zeitungsschreiber sich ein rechtes Fait draus machte, allerhand läppisch Zeug auszusprengen,1 so sollte desfalls an den dasigen Agenten geschrieben werden, dass et bei dem Magistrat daselbst desfalls Vorstellung thun soll, damit derselbe ermeldetem Gazetier seine bisherige Impertinenz verweise und sich dergleichen hinfüro zu enthalten ernstlich aufgebe.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.
1272. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Von dem Cabinetssecretär.
Potsdam, 28. November 1743.
Des Königs Majestät wollen allergnädigst, dass dem Herrn Generallieutenant Grafen von Dohna mit der zunächst abgehenden Post geantwortet werden soll: dass er einen Versuch zu thun hatte, ob er durch den Grafen von Ulfeld diejenigen Originalia zu sehen bekommen könnte, wovon dieser ihm gesaget, dass man im Stande wäre, solche zu produciren,2 welche er, der General Dohna, sodann mit aller Attention examiniren, den Einhalt und die Umstände davon, (falls keine Abschrift zu erhalten) sich wohl imprimiren, auch an Se. Königl. Majestät demnächst ganz umständlich davon berichten sollte.
Nächstdem sollte er sehen, ob er einmal Gelegenheit finden könnte, dem Grafen von Ulfeld, jedoch auf eine ganz douce und moderate Art, zu verstehen zu geben, dass nächst der Affaire von Botta die fortwährende Bruits der Pfaffen und des Volkes zu Wien von Entreprisen und Anstalten des wienerschen Hofes gegen Se. Königl. Majestät Deroselben eben keine sonderliche Confidence zu dem wienerschen Hofe machen könnten, da es sehr öfters geschehen wäre, dass das wienersche Volk die Sentiments des dortigen Hofes ausbrachte und also Se. Königl. Majestät wohl einige Ombrage von widrigen Desseins des dasigen Hofes gegen Dieselbe zu schöpfen Ursach hätten.
1 Vergl. Preussische Staatsschriften I, 414—416. 420.
2 Dohna berichtet, Wien 20. November: J'ai lu tout au long au comte d'Ulfeld le rescrit de Votre Majesté du 9 (vergl. oben S. 455 Anm. 2) , auquel il m'a peu répondu, selon sa coutume, prétendant toujours prouver que M. Hatsel n'aurait point offert des troupes de Sa Majesté Impériale à son insu, que milord Hyndford avait le malheur qu'on le faisait souvent parler, et que s'il s'agissait de produire des originaux . . . l'on ne serait pas moins en état d'en produire ici que du côté de la France.“