659. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE ERBPRINZ VON ANHALT-DESSAU IN GLATZ.

Berlin, 13. Januar 1742.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich lieber Vetter. Ew. Liebden hätten Mir nicht leicht eine angenehmere Nachricht geben können, als die, welche Dieselbe Mir von Eroberung der Stadt Glatz in Dero Schreiben vom 9. d., welches der Hauptmann v. Bülow sogleich an Mich eingehändiget, gegeben haben. Es ist Mir solche auch um so viel erfreulicher gewesen, als Ich Mir dergleichen nach denen in Ew. Liebden letzterem Schreiben angeführeten Umständen sobald nicht vermuthen können. Ich bin dahero Ew. Liebden fur die so wohl gemachte Disposition als gute Ausführung dieser Entreprise sehr obligiret, und zweifele nicht, Dieselben werden die weitern Anstalten solchergestalt machen, damit der Feind sich auch endlich bequeme, das dortige Schloss zu quittiren. Wobei dann Ew. Liebden das nöthige besorgen werden, damit sowohl der Magistrat und die Bürgerschaft der Stadt Glatz als auch die sämmtlichen geistund weltlichen Stände der Grafschaft Mir huldigen und den Eid der Treue ablegen müssen. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Die Stände müssen in vier Wochen citiret werden nach Glatz, und daselbst werden Sie in meinem Namen die Huldigung abnehmen. Ich bedanke Ihnen vor der guten Art, wormit Sie es zu Wege gebracht haben.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Archiv zu Zerbst. Der Zusatz eigenhändig.

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