747. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN OLMÜTZ.
Selowitz, 18. Marz 1742.
Mein lieber Geheimer Etatsminister v. Podewils. Da Ich bei denen jetzigen critiquen und scabreusen Conjuncturen die Freundschaft der englischen Nation, so viel als möglich ist und geschehen kann, Mir zu menagiren nöthig halte, so ist Meine Intention, dass Ihr dem p. Andrié über dasjenige, so der Lord Carteret sich jüngsthin gegen ihn geäussert und wovon ersterer in seinem hier zuletzt angekommenen Bericht Meldung gethan, auf das fordersamste dahin instruiren sollet, dass er gedachtem Carteret bei erster füglicher Gelegenheit ein polies Compliment von Meinetwegen machen und denselben versichern soll, dass Ich Mich mit vielem Vergnügen erinnerte, ihn ehedem bei der Anwesenheit des dermaligen grossbritannischen Königs Majestät gesehen zu haben und von der Zeit her, auch sonsten jederzeit, viele Estime vor ihm gehabt, und dahero jetzo grossen Antheil daran nâhme, dass ein so würdiger Mann wie er wiederum in das Ministerium gekommen wäre. Ich könnte Mir nichts anders von ihm versprechen, als dass er fernerhin in denen von ihm Mir jederzeit gerühmten guten Sentiments gegen das preussische Haus continuiren und nichts unterlassen würde, die so nöthige Harmonie zwischen dem englischen Hofe und Mir völlig herzustellen.
Von dem Mylord Chesterfield hegete Ich gleiche Sentiments und hätte Ich einige ouvrages d'esprit von ihm geseherr, welche Ich sehr von Meinem Goût gefunden. Ich konnte auch nicht anders urtheilen, als dass, wann Engelland von solchen vernünftigen Leuten, wie sie beide wären, gouverniret wurde, sodann keine andere Sachen, als die ihrer würdig wären, daher erfolgen könnten. Ihr habt dieses schleunigst zu <83>besorgen, auch inzwischen das Duplicat davon je eher je besser ab zusenden. Ich bin etc.
Friedrich.
Nach der Ausfertigung.