909. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BRESLAU.

Von dem Cabinetssecretär

Glatz, 29. Juni 1742.

Der Prinz Carl von Lothringen hat auf das Ersuchen, den österreichischen Truppen in Glatz und Oberschlesien den Befehl zum Abmarsche zu geben, geantwortet, dass dieselben nicht unter seinem Commando stünden. „Es machet dieser Umstand kein gut Geblüte, und des Königs Majestät haben wiederholentlich declariret, dass Sie nicht alle in evacuiren wollten .... Sie hofften, Mylord Hyndford würde als ein ehrlicher Mann alles thun, damit die Oesterreicher so Oberschlesien als das Glatzische, aus welchen Sie bis dato sowohl Contributiones als Subsistance zögen; alles behörig evacuirten.“

„Wegen der holländischen Schulden declarirten Se. Königl. Majestät, dass Sie bei dem Einhalt des ratificirten Präliminartractats blieben, dass Sie Sich in dem formellen Friedenstractat zu der Bezahlung nicht <217>engagiren wurden, sondern dass letzterer au pied de la lettre des letzten Projects217-1 gemachet, der formelle Tractat baldigst berichtiget und die holländische Schuldsache allenfalls auf eine besondere Negociation ausgesetzet werden müsste, ein mehrers könnten und würden Sie nicht thun. Gestern seind hier alle mährische Gefangene und Geisseln ohne Distinction losgelassen und in Freiheît gesetzet worden; heute soll in Neisse dasselbe geschehen. Quand on est bon, on l'est à l'excellence, mais gare la vivacité, quand elle nous prend.“

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.



217-1 Vergl. S. 195.