1292. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Von dem Cabinetssecretär.

Berlin, 25. December 1743.

Der König befiehlt, Chambrier und Klinggräffen anzuweisen „gehöriger Orten unter der Hand die Insinuationes bestens zu thun, dass dem Kaiser mit der Armee, welche man ihm retabliren wollte, nichts geholfen sein noch ausgerichtet werden würde, woferne man nicht einige mächtige Reichsstände gewönne und in des Kaisers Interesse zöge; dahero man doch mit allem Ernst und sonder Trainiren noch Biaisiren darauf denken möchte, die 6000 Mann Hessen, so bisher in englischem Solde gestanden, gegen Subsidien in des Kaisers Dienst zu bekommen, wozu jetzo alle Gelegenheit wäre und welches des Kaisers und der Kron Frankreich Feinde um 6000 Mann der besten Leute schwächen, hergegen ihre Armee um so viel verstärken würde. Man sei gewillet, dem Kaiser eine Armee von 24,000 Mann zu machen: man sollte ihm lieber nur eine von 18,000 Mann machen und die Kosten vor die übrigen 6000 Mann zu Subsidien vor die 6000 Hessen, und um solche zu bekommen, anwenden, welche, da es recht tüchtige und formirte Soldaten wären, dem Kaiser mehr helfen würden, als eine Armee von 24,000 Mann neue und zusammengebrachte Leute, mit welchen vorerst nichts auszurichten wäre. Welches alles der von Chambrier sowohl als der p. von Klinggräffen bestens gelten machen sollten.

Nächstdem verlangen Se. Königl. Majestät annoch, dass dem p. Herrn von Mardefeld Ouverture von dem Tractat, welchen die Sachsen mit dem wienerschen Hofe jetzo negociiren, gegeben und demselben das von dem Graf Beess deshalb gemeldete en détail communiciret werden sollte, um dorten zu sondiren, wohin des russischen Hofes Sentiments darüber gehen möchten und wie es dorten aufgenommen <493>würde, dass die Sachsen jetzo sonder Vorbewusst des russischen Hofes mit der Königin von Ungarn über einen Tractat chipotirten.“ . . .

Eichel.

Auszug ans der Ausfertigung.