<135> pressiret, dass sie die Remonte bald und geschwinde zu Breslau abliefern müssen, sondern dass Ihr auch dieselbe dahin instruiret, dass, wenn die Wege über Wartenberg nicht sicher blieben, sie mit den Pferden eine Détour über Creutzburg1 oder auf Brieg und, wo es nöthig wäre, gar über Oppeln nähmen. Ihr habt auch von oberwähnten Umständen dem Major von Lichnowsky zu Glogau Part zu geben, damit derselbe sich gleich durch seine an die Hand habende Emissaires erkundige, was auf denen polnischen Grenzen passiret, und wie weit etwas oder nichts an erwähntem Gerüchte sei.
Was die dortige Münzsachen anbetrifft, da habt Ihr Mir cito zu schreiben, wie viel Ihr vermeinet, dass die Münzjuden vor das kommende Jahr in Bausch und Bogen geben können;2 und da ihre Tympfe noch nach als vor ihren Cours in Polen haben, so können gedachte Juden nur immer damit fortmünzen, welches schon was thun muss.
Ich danke Euch übrigens vor die Communication derer aufgefangenen Briefe,3 auf dergleichen Ihr weiter Attention zu nehmen habet.
Friderich.4
Nach dem Concept.
12566. AN DEN GENERALMAJOR VON RAMIN.
[Meissen, December 1760.]
Er möchte man morgen zurückmarschiren. Ich hätte zwar noch keine Nachricht von Hülsen,5 aber laut der Abrede, die wir genommen, gedächte Ich, dass er morgen auch zurückmarschiren würde. Das Regiment von Wied und Hauss, die möchte er über Nossen schicken, die würden unter Commando von Stutterheim nach Naumburg marschiren.6
1 Nordnordöstl. von Oppeln.
2 Vergl. S. 10.
3 Es waren dies nach Tauentziens Bericht Briefe, „welche von Berlin aus geschrieben und allem Ansehen nach unter versteckter Adresse an den Grafen von Brühl nach Warschau gehen“ . Vergl. Nr. 12564.
4 Dem Prinzen Friedrich Eugen von Württemberg schreibt der König, Meissen 2. December, „dass, so viel den hiernächst in Hinterpommern zu ziehenden Cordon anbetrifft, wenn die Russen aus Hinterpommern völlig delogiret sein werden, Ich solches lediglich Deroselben überlasse, um solches denen dortigen Umständen und Deren Befinden gemäss zu arrangiren“ . Im übrigen sei es „nothwendig, dass das Vor- und Hinterpommersche vom Feinde ganz gereiniget, auch demnächst durch den Cordon gedecket werde, denn sonsten die Regimenter, so darin Enrollirungscantons haben, als die Regimenter von Bevern, von Manteuffel, von Queis etc. die nöthig habende Rekruten daher nicht würden bekommen können“ . Mit einem weiteren Schreiben an den Prinzen, vom 2. December, wird ihm eine Liste derjenigen Regimenter übersendet, welche mecklenburgische Rekruten erhalten sollten. „Es bleibet aber diesem ohnerachtet bei der von Mir vorhin determinirten Anzahl von 3000 Rekruten, welche von nur gedachtem mecklenburgschen Lande an Ew. Liebden aufzubringen und welche von solchem beizutreiben seind.“ [Stuttgart. Hausund Staatsarchiv.]
5 Vergl. S. 133.
6 Auf dem Berichte des Generals von Saldern, d. d. Nossen 2. December, finden sich die Weisungen: „Er soll nach Zeitz (vergl. S. 114. 116) und nicht nach Gera, würde schon Ordre kriegen; und zwischen Zeitz, Naumburg und Altenburg stehen Husaren genug; und Stutterheim marschiret nach Naumburg mit Wied und Hauss.“ Auf dem Berichte Lindens, d. d. Chemnitz 2. December, die Weisungen: „Danke Nachrichten [vom] Feind! Ich gestehe, dass die leichte Truppen nicht gerne in der Nachtbarschaft von Plauen sähe. Nun ist Saldern im Anmarsch nach Zeitz; ich denke, in Tag vier da sein, denn weiter, und dass vielleicht auch noch was Corps Kavallerie bis Gera vorpoussiren... Heute, denke Ich, wird General Hülsen wieder nach Freiberg kommen.“