<191> müssen, was der Prinz Xavier mit seinen Sachsen vor Mouvements machen wird. So lange dieses nicht ist und wir davon vergewissert seind, so ist es noch nicht a tempo, dass Ihr dorten was offensives deshalb anfanget; vielmehr müssen wir erst sehen, wenn und wie der Prinz Ferdinand von Braunschweig seine Entreprise machen wird.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
12635. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.
Leipzig, 14. Januar 1761.
. . . Was . . die Umstände wegen des Feindes anlanget, da scheinet es, so viel Ich aus differenten Nachrichten und Briefen ersehen habe, als ob die sächsischen Truppen gewillet wären, nach dem Meinungenschen zu gehen und ihre Winterquartiere dorten zu nehmen. Wenn solches geschiehet, und sodann der Prinz Ferdinand seines Ortes die Franzosen zurücktriebe, so glaube Ich, dass, wann Ihr alsdann ein Mouvement vorwärts machetet, Ihr die Reichsvölker dadurch sodann bald aus Plauen wegjagen würdet.1
Friderich.2
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
12636. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN, GOUVERNEUR VON STETTIN.
Leipzig, 14. Januar 1761.
Ew. Liebden gebe Ich hierdurch auf Dero Bericht vom 9. dieses in Antwort, dass, da wir jetzo mehr an schwedischen kriegesgefangenen Officiers als die Schweden von uns haben, Ew. Liebden also auch nur wiederum sogleich ein paar von erstern, und zwar insonderheit von denen, so etwa mit denen schwedischen Senateurs verwandt sein oder sonst mit ihnen in Liaisons stehen, zur Représaille wegen des von denen Schweden arretirten Obristleutenants von Wobersnow arretiren lassen und es im übrigen, so viel es die Umstände leiden wollen, mit solchen überhaupt so halten sollen, als es schwedischerseits mit denen unsrigen geschiehet.
Friderich.
Nach dem Concept.
1 Vergl. S. 190. Am 17. Januar schreibt der König an Schenckendorff: „Sollte der Feind was unternehmen wollen, so werde die Infanterie dortiger Gegend nebst ein Corps Kavallerie zusammenziehen und alsdenn erwarten, was der Feind thun wird.“ [Berlin. Generalstabsarchiv.]
2 In einem undatirten, auf Lindens Bericht vom 12. Januar antwortenden Schreiben theilt der König ihm mit, er „zweifle [nicht], dass, wenn [es] mit gegenwärtigem Frost weiter einigen Bestand haben und der Weg dadurch besser werden wird, alsdenn der Prinz Ferdinand von Braunschweig nicht auch anfangen sollte, sich zu bewegen und mit seinen Operations wieder in Mouvement zu setzen“ .