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13131. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TAUENTZIEN, COMMANDANTEN VON BRESLAU.

[Strehlen, August 1761.]

Ist nur gut, dass sie zurückgehen.1 Nun curieux, und grosse Attention, was sie vorhaben! Laudon hat hier noch gar keine Bewegungen gemacht, stille in seinem Lager. Der Zusammenhang also der Sache ist ohnbegreiflich, dass Ich weder Plan sehe noch was rathen kann. Indess siehet man positiv aus diesen Bewegungen, dass russische Armee in keine Bataille mit uns [sich] einlassen will. Sein vornehmstes Augenmerk, durch Spions zu erfahren, wo die Leute recht hin wollen, ob gegen Glogau oder wieder nach Polen. Ich lasse bei Rothsyrben2 Husaren stehen, dass doch die Communication zwischen uns etwas sicher.3

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Tauentzien, d. d. Breslau 7. August.


13132. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN, GOUVERNEUR VON STETTIN.

Strehlen, 8. August4 1761.

Ich bin Ew. Liebden wegen der Communication derer in Dero Schreiben vom 29. [voriges] enthaltenen Nachrichten obligiret. Ich kann nicht anders, als die guten und soliden Instructiones, so Dieselbe dem Obristen von Belling gegeben, und die Exempel, so Sie ihm zur Nachahmung vorgestellet haben,5 sehr approbiren. Wenn derselbe die schwedische Armee von vorne entamiren wollte, so wird ihm solches bei der Schwäche seines jetzigen Corps nicht reussiren und er vielmehr risquiren; was er aber dabei zu thun hat, ist, dass er gedachte feind-



1 Tauentzien hatte gemeldet: „Der Feind hat sein Lager auf den Trebnitzischen Bergen, ... und ist gestern alles, was noch bei Leschkowitz gestanden, dazu gestossen; das letzte, was sich vergangene Nacht über die Weida ihm nachgezogen, hat die Brücken hinter sich abgeworfen und ist in grösster Eil' gewesen, weil es geglaubt, dass Ew. Königl. Majestät im Anmarsche.“ — Auf dem Bericht von Knobloch d. d. „Im Lager bei Breslau“ 6. August, stehen die Weisungen: „Glaube, die Russen sie wohl nun zufrieden lassen.“

2 Vergl. S. 588. Anm. 3.

3 Auf dem Bericht des Generalmajors von Thile, d. d. Rothsyrben 6. Juli, finden sich folgende Weisungen für die Antwort: „Ich habe Patrouillen bis Zobtenberg, also er von der Seite nichts zu besorgen, und möchte er die Wagens nur alle rechter Hand gegen die Lohe fahren lassen, das Husarencommando aber bei Rothsyrben stehen lassen, weil es ihm da den Rücken deckt. Und das soll Mir von dar immer Zeitungen aus Breslau schicken, wenn was vorgehet, dass Ich immer Connexion behalte. Wenn seine Leute müde, er eine Meile von hier Mehlw[agensj schicken und da stehn bleiben, hat nichts zu sagen; und wenn auch der Feind was tentiren wollte, nichts zu sagen hätte, Ich immer aus dem Lager decken.“

4 Vom 8. August ein Schreiben an d'Argens in den Œuvres, Bd. 19, S. 247.

5 Bevern meldete, er habe dem Obersten Belling die Befehle des Königs (vergl. Nr. 13086) bekannt gemacht, „und ihm dabei angeführet“ , durch welche Mittel im Jahre 1758 der Rückzug der Schweden „befördert worden“ .