<6> so sich da etabliren wollen, [reine zu machen], meldet Mir unter dem gestrigen Dato,1 wie — ausser dass er das feindliche Detachement, so sich bei Jauer postiret gehabt, à plate couture geschlagen und dabei nebst 2 Officiers 112 Dragoner und Husaren nebst 140 Pferde gefangen gemacht, das übrige bis an Striegau gejaget habe — er von seinem mit Patrouilles nach Bunzlau vorcommandirten Capitän den Rapport erhalten, dass das Corps von Lacy wider alles, so er geglaubet, noch bei Bunzlau campire, dass Beck solchem folgen werde, und dass die Truppen von dem Herzog von Württemberg in Sachsen von dem Erbprinz von Braunschweig geschlagen wären.2 Ich muss letzteres an seinen Ort gestellet sein lassen. Es sei aber, wie ihm wolle, so bleibe Ich immer des Sentiments, wie Ich Euch gestern bereits geschrieben,3 dass Ihr suchen müsset, in Sachsen nach der Gegend von Torgau durchzugehen und eine solche Position zu nehmen, dass Ihr à portée seid, nach Befinden der Umstände rechts oder links nach Hülsen oder nach Berlin zu gehen, wie Ihr wollet und es die Nothwendigkeit erfordern wird. Lacy kann der Gegend hinkommen, Ihr könnet aber demohnerachtet zur Seite gehen; Ich muss Mich darunter lediglich auf Euch verlassen. Wovor Mir unter allem diesen bange ist, das ist vor Küstrin, weil der daselbst jetzo commandirende Obristlieutenant von Seiger sehr schlecht ist, und Ich fast die Ohnmöglichkeit einsehe, dass Ihr einen andern capablen Officier an seine Stelle durchbringen könnet.4
Friderich.
Nach dem Concept.
12406. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TRESKOW, COMMANDANTEN VON NEISSE.
Dittmannsdorf, 4. October 1760.
Ich erkenne es mit gnädigstem Danke, dass durch Euer Schreiben vom 2. dieses Ihr Mich von der Euch zugekommenen Nachricht wegen eines starken Corps vom Feinde, so sich gegen Neustadt ziehen soll, sogleich Communication thun, auch den Generallieutenant Graf von Wied davon sofort benachrichtigen wollen.
So5 viel Ich hier erfahren, so ist nichts von dem Laudon und Daun detachiret als nur 2 oder 3000 Panduren und 1000 Husaren, so nach dem Glatzischen marschiret seind . . .
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
1 Bericht Krockows, d. d. Wahlstatt 2. October.
2 Diese Nachricht erwies sich als falsch.
3 Vergl. Nr. 12401.
4 Seigers Nachfolger wurde der Oberstlieutenant von Heiderstedt. Vergl. S. 33.
5 Der folgende Absatz auf Grund einer eigenhändigen Weisung des Königs in dorso des Berichts vom 2. October.