<60> jenseits der Elbe unter dem Feldmarschall Daun geschehen, ein anderer Theil derselben aber unter dem Lacy sich diesseits der Elbe auf Strehla und Riesa retiriret hat, von welchem letzteren Orte sie auf Annäherung des voraus detachirten Generallieutenant Graf Wied sich weiter auf Lommatzsch zurückgezogen hat und der Apparence nach so weiter hin gegen Dresden ziehen oder es zu thun genöthiget werden wird. Ich muss Ew. Excellenz Geduld und Zeit respectiren, und da morgen wieder ganz früh von hier marschiret wird, so muss mir vorbehalten, von dem weiteren Success, insonderheit aber auf obgedachtes Ew. Excellenz gnädiges Schreiben ein mehreres zu melden.

Eichel.

P. S.

Da wir hoffen müssen, dass das hiesige horrible Wetter die diesjährige Campagne baldigst endigen und die Truppen in die Winterquartiere kommen sollen, des Königs Majestät aber alsdenn die von Deroselben gefertigte Bulletins und Relations von der ganzen Campagne zu haben verlangen möchten, so habe Ew. Excellenz gehorsamst ersuchen wollen, diese Bulletins dazu in Zeiten präpariren und zusammen, auch etwa die im vorigen Januario zu Freiberg gefertigte Hauptrelation von der vorjährigen Campagne1 dabei legen zu lassen, um solche, wenn des Königs Majestät solche zusammen verlangen sollten, bald anhero haben zu können.

Nach der Ausfertigung.


12469. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.2

Cavertitz, 7. November 1760.

Ew. Liebden Schreiben habe erhalten, und werden Dieselben morgen noch stehen bleiben, um dem Feind jenseit der Elbe nach Dresden zu immer mehr Jalousie zu geben, und so weit als möglich vorwärts poussiren; vielleicht werden Dieselben noch Gefangene und auch noch Canons bekommen.

Von hier habe die Nachricht, dass sich der Feind von Riesa wie auch jenseit der Elbe zurückgezogen haben soll.

Je vous demande encore, mon cher neveu, le jour de demain pour pousser ce qui est vis-à-vis de Belgern, ce qui facilitera la désertion de l'ennemi. Daun est parti hier de Mühlberg pour Grossenhain; aujourd'hui il atteindra Reichenberg. Nous n'avons ici que Brentano vis-à-vis de nous, et l'on dit que les Cercles ont marché par Waldheim, ce qui me fait croire qu'ils voudront peut-être couvrir la retraite de Daun en Bohême. Adieu, je vous embrasse.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Königl. Hans- und Staatsarchiv zu Stuttgart. Der Zusatz eigenhändig.



1 Vergl. Bd. XIX, 55. 57.

2 Die Berichte des Prinzen Friedrich Eugen aus dem November sind datirt vom 6. bis 9. aus Zschackau (ostnordöstl. von Torgau), am 10. aus Luckau, am 11. aus Lübben, am 13. aus Selchow (westnordwestl. von Beeskow), am 14. aus Fürstenwalde, am 16. aus Müncheberg, am 17. aus Wrietzen, vom 20. bis 24. aus Schwedt, am 28. aus Prenzlau.