<68> sollten, alsdenn sich auch1 alles vom Feinde aus Schlesien dahin ziehen und, wenn nichts von ihnen in Sachsen bleibet, auch nichts in Schlesien, bleiben wird.
Schreibet Mir öfters und fleissig, was dorten vorgehet. Gegen die Russen habe Ich den Prinz Eugen von Württemberg detachiret, dem bald ein noch beträchtliche[re]s Corps, als er vorerst mit sich hat, dahin folgen wird.
Friderich.
Nach dem Concept.
12480. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TAUENTZIEN, COMMANDANTEN VON BRESLAU.
Meissen, 8. November 1760.
Den Einhalt Eures Schreibens vom 2. dieses habe Ich mit mehrern ersehen und was Ihr wegen eines von Silberberg aus an Euch von vier österreichisch-hungrischen Husarenofficiers gesandten Mannes melden wollen.2 Ihr könnet letzterem durch ihren Abgeschickten nur mündlich wieder sagen lassen, dass der Generalmajor von Werner jetzo noch gegen die Russen stehe und agire, dass aber, sobald solche nach Polen zurückgetrieben sein würden, es sehr wohl angehe, dass derselbe gegen Anfang des Winters auf denen Grenzen gegen Ungern zu. geschicket werden könne, und dass also gedachte Officiers sich wegen ihrer Euch gethanen Anzeige nur etwas deutlicher und detaillirter expliciren möchten, damit man ein ordentliches Projet deshalb machen und sich darauf arrangiren könne.
Friderich.
Nach dem Concept.
12481. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.
Meissen, 9. November 1760.
. . . Von3 hier aus kann Ich Ew. Liebden schreiben, dass der Feind, so viel davon heran gewesen, den Plauenschen Grund passiret hat, und dass zu Freiberg und im Gebirge alles vom Feinde fort ist. Die Daunsche Armee muss gestern jenseits Dresden angekommen seind. So viel kann man positiv sagen, dass, wenn sie den Weg nach Böhmen nehmen werden, solches über Giesshübel4 und Schönewalde geschehen wird, wovon aber bis dato nichts positives zu sagen ist.
1 Vorlage „aus“ .
2 Die Officiere hatten Tauentzien sagen lassen, „dass, wenn der Generalmajor von Werner mit 20000 Mann an die Grenze käme, in Zeit von 14 Tagen über 40000 Mann zu ihm stossen würden.., indem die Grossen im [ungarischen] Reich dieses nur wünschen, derer Namen sie noch nicht nennen dürften“ .
3 Der Anfang des Schreibens handelt über Avancements und Ordensverleihungen. Der König schreibt, er wolle den Orden pour le mérite „nicht durch Conferirung dessen an sehr viele . . gar gemein machen, damit es eine Distinction bleibe“ .
4 Berggiesshübel, südl. von Pirna.