12554. AN DEN GENERALMAJOR VON RAMIN.127-2

[Meissen, November 1760.]

. . . Aus alledem, so man zusammennehmen könnte, so sähe man draus, dass sie die detachirte Regimenter nach Böhmen zurückschicken würden und das übrige hier stehen bleiben würde; und wie Ich von Deserteurs und Leuten, die daher kommen, gehöret, sollten ihre Bataillons sehr eingeschmolzen sein, so dass, wenn man das Lacysche Corps ausnimmt, was eigentlich die Daunsche Armee, kein Bataillon über 300 Mann sind. Er möchte die Deserteurs nur immer nach dem effectiven Stand der Compagnien fragen; daraus würde man bald den Schluss machen können, wie stark die Bataillons und Regimenter wären.

Ich glaubte, dass, wenn Ich das Detachement jenseit der Elbe nicht zurückgezogen, der Feind gestern was drauf würde tentiret haben. Gestern und heute hätte keine Rapports von Hülsen gehabt und glaubte, dass alles, da es still, der Orten gut sein müsse.127-3

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Ramin, d. d. Sora 28. November.



127-2 Die Berichte des Generals von Ramin im November sind datirt am 12. aus Meissen, vom 25. bis 30. aus Sora (vergl. S. 117. Anm. 1).

127-3 Auf dem Berichte Ramins, d. d. Sora 29. November, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Er sollte sich alle Mühe geben, so viel es anginge, dass er gute Nachrichten aus Dresden kriegen könnte. Hülsen stünde jetzo bei Pretzschendorf. Ich dächte, dass er alles, so er erfähret, an Hülsen sogleich avertiren würde; und würde er suchen, so viel es anginge, seine Patrouillen bis gegen Collmnitz zu poussiren, damit man etwas mehr auf der Seite mit ihnen connectire. Und die Fourage und Stroh, so daselbst, wird wohl so reine wegkommen, dass der Feind aus dem Theil Sachsen, wenn Ich ihn verlassen werde, nicht wird [subsistiren können].“