12576. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN MAGDEBURG.
Leipzig, 8. December 1760.
Ew. Excellenz beide gnädige Schreiben vom 3. und 6. dieses habe ich bei meiner Anherokunft zu erhalten die Ehre gehabt, und werde ich nicht ermangeln, alles mir aufgetragene schuldigst zu besorgen... Ich wünsche nicht, dass, wegen des bewussten Secrétaire,142-1 des Königs Majestät auf Dero ersterem Entschluss bestehen mögen, allenfalls werde ich auf alles, was Ew. Excellenz zu schreiben geruhen, 142-2 Attention nehmen.
Ich wünsche zu Gott, dass Dieselbe bei Dero Ankunft den Grund zu einem bald zu schliessenden Frieden legen mögen; wegen Dero Quartiers allhier ist alles hier besorget worden, und hat der hiesige Herr Commandant die Obligeance gehabt, sich selbst deshalb zu bemühen. 142-3
Des Königs Majestät seind so weit heran, dass Dieselbe augenblicklich erwartet werden, daher ich mit unterthäniger Empfehlung schliessen muss.
Eichel.
P. S.
Da die Herrn Franzosen unter M. de Stainville bis Langensalze vorgedrungen, so dörfte es mit ihnen indess noch etwas zu thun geben, wo dieselbe auf Annäherung unserer dahin destinirten Regimenter nicht die Partie nehmen, sich von selbst zurückzuziehen; welches sich bald zeigen muss. Von des Prinzen Ferdinand von Braunschweig Durchlaucht haben der König zeither nicht die geringste Nachricht gehabt.
Auszug aus der Ausfertigung.
<143>142-1 Vergl. S. 134.
142-2 Finckenstein hatte, Magdeburg 6. December, darauf hingewiesen, „que la correspondance que le susdit secrétaire entretient avec sa cour, ne saurait . . tirer à conséquence, puisque toutes ses lettres sont interceptées ..; la conduite de cet homme est, d'ailleurs, assez sage et l'on m'assure que, dans le temps de la dernière invasion, il s'était très bien conduit.“
142-3 Am 11. December schreibt Eichel an Finckenstein über die Reise des letzteren nach Leipzig und das für ihn vorbereitete Quartier.