12627. AN DEN GENERALMAJOR VON LINDEN.185-1
[Leipzig, Januar 1761.]
Sehe wohl ein, dass auf der Seite jetzt nichts mit Gewalt zu thun. Prinz Ferdinand aber wird, so wie friert, dieser Tagen gegen Franzosen agiren.185-2 Denn zu präsumiren, dass, wofern Prinz Ferdinand wegjagt Franzosen und Sachsen, sich die Reichstruppen wegziehen werden; ehe das geschieht, kann noch nichts sagen. Alsdenn schon vorstellen, dass die L[eute] Mouvements machen werden; also, wenn siehet, dass sie in Qu[artieren] rühren werden, rechnen, was die Ursach ist.185-3
Ohneracht es nicht möglich, auf einmal alles Geld und Fourrage p. zu bekommen, doch Attention haben, dass bei angehendem Frost denn suchte die Fuhren so viel möglich zu pressiren.
Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Linden, d. d. Chemnitz 8. Januar.
185-1 Der General Linden befand sich nach seinen Berichten im Januar in Chemnitz.
185-2 Vergl. S. 178. 184.
185-3 Auf Lindens Bericht, d. d. Chemnitz 9. Januar, in welchem er Nachrichten über die Stellung des Feindes einsandte, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Danke. So viel Ich draus sehe, wird da vielleicht was zu thun sein. Sobald Prinz Ferdinand losjagt, [müssen] wir alsdenn sie auf einmal aufn Hals gehn; jetzo still sitzen, und dann auf einmal [aufn] Hals gehn. Richten [jetzo] nichts aus.“