12733. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.
Leipzig, 11. März 1761.
. . . Was264-3 Eure jetzige dortige Position angehet, da muss Ich Euch zu Eurer Direction nur schreiben, dass wir solche vor jetzt nur pur deshalb souteniren müssen, um unsere Ausschreibungen, Rekrutenlieferungen p.p. zu bekommen, sobald wie wir solches aber rein und unsere ausgeschriebene Contributionslieferungen, Geldprästanda, Rekruten und alles dergleichen mehr ein- und zusammenhaben, alsdenn es nicht nöthig ist, dass wir die jetzige Posten dorten souteniren, sondern wir können<265> uns alsdenn allmählich zurückziehen, da die Hauptabsicht wegen der jetzigen Posten nur ist, um aus denen dasigen Districten alles zu nehmen, was wir kriegen können.
Im übrigen habe Ich vor Euch nur noch beifügen wollen, wie Ich aus Schlesien von dem Generallieutenant Goltz eine Nachricht erhalten, als sollten 4 Regimenter Kürassiers und Dragoner nebst 10 Regimenter Infanterie schon zweimal die Ordre erhalten haben, marschfertig zu sein, um auf die dritte Ordre sogleich nach Italien aufzubrechen, weilen man allda eine grosse Diversion zu befürchten habe. Ich kann Euch davon aber noch nichts gewisses melden und muss Selbst erst die Confirmation von dieser Zeitung erwarten.
Eben erfahre, dass der Feind in Neustadt ist; er und Syburg müssen ihm nur herausjagen, vielleicht giebt es noch was gutes darbei ab.
Friderich.265-1
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.
264-3 Der Anfang des Schreibens handelt über Eintreibung von Contributionen im Neustädtischen Kreise.
265-1 In einer zweiten Ordre schreibt der König an Schenckendorff: „Da ich sogleich die Nachricht vom General von Syburg bekommen, dass die Reichstruppen wieder vorrücken, so werdet Ihr mit Euren Bataillons wieder bis Neustadt vorrücken, und soll desgleichen der Generalmajor von Syburg thun, damit Ihr alles wieder aus Rudelstadt und Saalfeld jaget.“ [Berlin. Generalstabsarchiv.]