12734. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
Leipzig, 12. März 1761.
Der König schreibt, es sei seiner „Intention conforme, dass zu Frankenstein kein Magazin angeleget“ wird.
Wenn hiernächst aber der Euch vorhin geschriebene Cas 265-2 existiren sollte, alsdenn müssen wir die Subsistance aus den Neisser, Brieger und Breslauer Magazins zugefahren bekommen. Wann Mein Marsch nach Schlesien geschiehet, so wird es mit einem Corps von ohngefähr 30 Bataillons und, inclusive Husaren, von 63 Escadrons sein und solcher zu Anfangs Mai geschehen. Ich verbiete Euch aber nochmals auf Eure Pflicht und Reputation, dass Ihr niemanden auf der Welt etwas davon, noch auch von der Zeit etwas sagen oder im geringsten äussern noch einmal was davon zu soupçonniren geben sollet; denn was Ich Euch davon im höchsten Vertrauen schreibe, nur bloss zu Eurer Direction sein muss, damit Ihr, was Eures Ortes deshalb nöthig ist, vor Euch im Kopfe dazu arrangiren könnet.
Ich danke Euch vor die Mir communicirete Nachricht wegen eines vor sein sollenden Marsches eines Corps österreichischer Truppen nach Italien; Ich wünschete aber solches noch mehr und eigentlich confirmiret<266> zu sehen, indem Ich noch kein sonderliches Empressement bei denen Oesterreichern deshalb merke.266-1
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
265-2 Vergl. Nr. 12711.
266-1 An den Generallieutenant von Lattorff schreibt der König am 12. März, dass ihm „fast von allen Orten her der Marsch eines österreichischen Corps Truppen nach Italien bestätiget“ werde. „Es wird Mir . . . besonders angenehm sein, wenn Ihr Euch bemühet und die Gelegenheit finden werdet, um recht auf den wahren Grund dieser Nachricht zu kommen, damit Ihr dann Mich sogleich davon avertiren könnet,“ Er benachrichtigt ihn eingehend von den über die Franzosen und die Reichsarmee errungenen Erfolgen. [Berlin. Generalstabsarchiv.]