13001. AN DEN GENERAL DER KAVALLERIE VON ZIETEN.495-1

[Kunzendorf, 29. Juni 1761.]495-2

General Zieten!

Erführe eben [dass] Russen avancirt von Posen. Die Umstände dadurch sehr geändert wären. Indess können die Leute ohnmöglich noch nach Breslau marschiren, weil noch keine Magazine in Kalisch sind. So däucht Mich, käme ihm nicht zu, mit allen den Leuten, wann sie in Corps sind, sich einzulassen; aber indess convenire ihm, einer von den Colonnen auf den Hals zu fallen. Da wäre was dabei zu gewinnen, und wenn eine Colonne auf Marsch Schläge bekommt, so wird das die übrigen Colonnen alle derangiren.

Kann ihm weiter nichts schreiben als Generalitäten. Nach dem Marsch, so heute thut495-3 und [dabei] vorkommt, wird er mehr erfahren und seine Mesures so nehmen, als er gut und à propos findet, und nachdem er sehen würde, wie die Leute auseinander, die Colonne oder das Corps, so im Weg sein [wird], aber immer das sicherste! zu entamiren sein.495-4

Weisungen [Bleinotizen] für eine Ordre an Zieten; auf einem Blatt bei dem Bericht von Lichnowsky, d. d. Glogau 28. Juni.



495-1 Der einzige vorliegende Bericht Zietens aus dem Juni, vom 29., ist aus Zerbau datirt.

495-2 Das Datum ergiebt der Inhalt.

495-3 Vergl. Nr. 12996 und Nr. 12997.

495-4 Auf dem Berichte Zietens, d. d. Zerbau 29. Juni, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Was seine Idées seind, würde wohl sehen, dass wir auf die Sache egal dächten, ausser das einzige, so zu sagen, dies, dass, weil das Dessein bei Russen auf Breslau, nichts bei Glogau lassen, nur Ein Bataillon, das übrige alles mitnehmen.“ Auf dem Berichte Tauentziens, d. d. Breslau 29. Juni, die Weisungen: „Russen 27. aufgebrochen. 3 Tage. Zieten heute schon jenseits Fraustadt sein, und vielleicht Glück favorisiren, ein [oder] ander Detachement Russen bei Ohren [zu] kriegen. Dann das Projet wohl mut[iret] werden.“