13065. AN DEN GENERAL DER KAVALLERIE VON ZIETEN.
[Pilzen, 19. Juli 1761.]546-2
Bei diesen Anstalten, so von den Russen höre, und da Ich nicht gerne den Posten verlassen würde, so hier habe, [so möchte] er mit die 12 Bataillons, so er bei sich hat, morgen nach Ohlau und übermorgen nach Brieg marschiren, den Generalmajor Knobloch in seinem Posten546-3 stehen lassen, bis man erst weiter sehen wird, was der Feind thun wird; das Regiment Rüsch und Lossow noch einstweilen über der Oder lassen, nach Namslau schicken, dass man erfahren könne, wo der Feind weiter stünde.
Er wird auch die 20 Compagnien und 10 Bataillons und die 4 Canons von der reitenden Artillerie mitnehmen und wird auch starke Patrouillen, wann bei Brieg stehen, nach Löwen, Michelau546-4 schicken und Mir dann wohl alles schreiben, was dort erfähret.
Meine Intention bei seinem Marsch ist, 1) den Feind aufzuhalten und sie zu obligiren, dass, wann sie oder Corps davon über Oder gehen wollen, dass sie sich nicht trauen, solches in der Nähe zu wagen, und dass sie solches nicht eher als bei Ratibor unternehmen dörfen, und indess den Laudon hier in Respect zu halten. Sollte es dann geschehen, dass sich Russen weiter nach Oberschlesien zögen, so werde nach den Umständen vielleicht 10 Bataillons wieder nach Breslau schicken und ihn mit der Kavallerie zu Mir ziehen, um alsdenn dem Feind mit der Force auf den Hals zu gehen. Also möchte in Gottes Namen morgen seinen Marsch nach Ohlau antreten, die Bäckerbursche vor das Corps und Ofens mitnehmen. In Brieg sowohl Fourage als Mehl genug; also kann vor das Corps backen lassen.
Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Zieten, d. d. Gabilz 18. Juli.
<547>546-2 Das Datum ergiebt der Inhalt. Vergl. auch Nr. 13066.
546-3 Vergl. S. 544.
546-4 Südostsüdl. von Brieg.