13167. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON PLATEN.617-1
Bunzelwitz, 17. September 1761.
Ihr werdet von selbst ermessen, dass Meine Freude sehr gross gewesen sein müsse, als Ich aus Eurem Schreiben vom 15. dieses den glücklichen und guten Anfang Eurer Expedition ersehen habe,617-2 wozu Ich Euch gratulire und Meiner gnädigsten Erkenntlichkeit vorläufig versichere. Um Euch einige Nachricht von der russischen Armee zu geben, so stehet solche noch diesseits der Oder, und ist weiter nichts herüber als ohngefähr 4000 Mann, so ihre Wagens decken. Zwischen Koben und Steinau stehet Fermor, bei Lübben617-3 aber der Obrist Berg mit denen Kosacken. Ich wünsche, dass Ihr bei Posen so glücklich sein möget, als Ihr bei Kobylin gewesen; so hoffe Ich, dass wir von denen Russen weder hier noch in der Neumark nichts zu besorgen haben, vielmehr sie bald aufpacken und weggehen werden.617-4
Federic.
Nach dem Concept.
617-1 Die Berichte Platens aus dem September sind datirt am 12. „im Lager bei Schebitz“ (nordnordwestl. von Breslau), am 14. „im Lager bei Trachenberge am 15. ohne Ort (jedenfalls aus Kloster Gostyn), am 17. „im Lager bei Stenzow“ (d. i. Stenschewo, südwestl. von Posen), am 19. aus „Polnisch-Neustadt“ , am 23. aus Landsberg a. d. Warthe, am 28. aus Regenwalde.
617-2 Vergl. Nr. 13169.
617-3 So; statt Lüben.
617-4 Dem General Tauentzien schreibt der König am 17. September: „Ich bin sehr versichert, dass, sobald die Russen Nachricht haben werden, was . . in Polen passiret, sie sofort völlig über die Oder gehen und ihren Marsch beschleunigen werden.“