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1301. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Von dem Cabinetssecretär.

Potsdam, 2. Januar 1744.

Des Königs Majestät haben mir befohlen, an des Wirklichen Geheimen Etatsministers von Podewils Excellenz zu melden, wie Höchstdieselbe aus dem an Ew. Excellenz gestern bereits remittirten Bericht des p. Diestel aus Stockholm (18. Dec.) nicht sonder Indignation sehen können, was derselbe von der Relation, so der schwedische Gesandte von Düring zu Petersburg durch den von Lingen an seinen Hof geschicket, gemeldet hätte, zumalen was den Umstand anbeträfe, dass nämlich die Accession der russischen Kaiserin zum breslauer Tractat auf Verlangen des englischen Hofes geschehen sei, ingleichen, dass der General von Keith und der von Korff angewiesen wären, in allen Stücken communicativement mit dem Guy Dickens und dem Antivari zu gehen ; zu geschweigen des Umstandes, dass die russische Kaiserin agreirte, wenn die Schweden es vor gut fänden, dass der Kronfolger von Schweden auf die holsteinische Succession renoncirte etc. Da nun Se. Königl. Majestät durch dergleichen Menées immer mehr und mehr confirmiret würden, dass alles solches ohne Vorbewusst der Kaiserin und lediglich auf Veranlassung des russischen Vicekanzlers Bestushew geschähe, mithin Sie zum voraus sähen, dass daferne dieser indigne Minister ferner am Ruder der Affairen bliebe, er Sr. Königl. Majestät Interesse ohnendlichen Tort thun und, sonder dass es die russische Kaiserin einmal recht wusste, Höchstdieselbe in unendliches Embarras setzen wurde : so hielten des Königs Majestät vor nothwendig, dass dem Herrn von Mardefeld der ganze Originalbericht des Diestel zugeschicket und ihm aufgegeben würde, solchen seinen guten Freunden von Gewicht zu zeigen und sie dadurch zu üiberführen, wie der Vicekanzler so verrätherisch mit der Kaiserin umginge und Sachen unternähme, wovon die Kaiserin nichts wissen konnte und welche schlechterdings Dero Gloire und allen Deroselben Sr. Königl. Majestät gegebenen Versprechungen zuwider liefen. Der Herr von Mardefeld sollte zugleich angewiesen werden, nunmehro alles Ernstes darauf zu arbeiten und weder Geld, Intrigues noch Bemühung zu sparen, um den Vicekanzler ubern Haufen zu werfen, zu welchem Ende er sich mit dem Marquis de La Chétardie zusammen