1494. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Von dem Cabinetssecretär.

Potsdam, 5. Juli 1744.

Auf Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl habe an des Wirklich Geheimen Etatsund Cabinetsministers Herrn Grafen von Podewils Excellenz hierbei das von Höchstderoselben eigenhändig aufgesetzte Project eines Manifests201-1 zusenden sollen. Da des Königs Majestät von Dero Intention deshalb Ew. Excellenz bereits zu Charlottenburg gesprochen,201-2 so soll desfalls nichts weiter melden, als dass Ew. Excellenz in denen über das Manifest zu machenden Noten201-3 alles das dahin diensame, so seit einigen Wochen noch geschehen, exempli gratia was zu Mannheim gegen den Churfürsten von der Pfalz, occasione einiges daselbt gezimmerten Holzes, von dem Prinzen Karl geschehen; die im Reiche geschehene Enlevirung verschiedener nach dem Kaiserlichen Hoflager gehenden Courriers; die Declaration, so der Prinz Karl deshalb gethan, <202>dass er nur die Posten allein noch passiren, alle ihm verdächtige Estafettes und Courriers aber wegnehmen wollen, und dass der Kaiser dadurch zu Frankfurt gleichsam bloquiret worden, auch was sonsten noch dahin dienet, mit releviren möchten.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



201-1 Vergl. Preussische Staatsschriften I, 432 ff. und unten S. 242.

201-2 Am 1. Juli. Erst an diesem Tage hatte der König dem Minister seinen Entschluss zum Kriege eröffnet. Vergl. auch S. 35 Anm. 2.

201-3 „Remarques d'un bon patriote allemand,“ Preussische Staatsschriften I, 432.