2140. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Potsdam, 30. Januar 1746.
Des Königs Majestät haben befohlen, dass dem p. Andrié auf die heut eingelaufene Relation vom 18. dieses, betreffend die Passage in solcher, dass Se. Königl. Majestät den Verderb der See-Puissancen nicht tranquillement ansehen würden, geantwortet werden soll, dass, wenn darüber mit ihm, dem Andrié, gesprochen werden würde, er nur beständig modestement antworten soll, wie es Sr. Königl. Majestät das grosseste Vergnügen von der Welt sein werde, Dero bona Officia, so viel Sie nur könnten, anzuwenden, um zu einem Generalfrieden zu gelangen, und dass Deroselben nicht angenehmeres geschehen könnte, als wann Sie so glücklich wären, in Wiederherstellung des Ruhestandes in Europa zu reussiren. Was aber die reelle Secours anlangete, da wäre Andrié schon von Sr. Königl. Majestät Intention, und was deshalb erfordert würde, durch die letzt an ihn ergangene Dépêche instruiret, worauf Höchstdieselbe Sich also bezögen.
Dem Herrn von Mardefeld soll auf dessen letzere Dépêche vom 15. dieses geantwortet werden, wie ihm die Ursachen schon bekannt gemacht worden wären, worum Sr. Königl. Majestät jetzo nicht so gar sonderlich viel an der russischen Garantie gelegen sei; indess er doch auf alle Menées des Bestushew wohl Acht haben sollte; was Se. Königl. Majestät sonsten am meisten besorgeten, wäre, dass der Kanzler den Woronzow, ehe dieser nach Russland zurückkäme, schon culbutiret haben würde.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.