2154. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.

Berlin, 18. Februar 1746.

Des Königs Majestät wollen allergnädigst, dass dem p. von Ammon auf seinen letzteren Bericht vom 11. dieses mit der zunächst abgehenden Post noch dahin geantwortet werden solle, dass, so viel die darin berührte, von den Staaten verlangete Mediation Sr. Königl. Majestät zu Herstellung des Friedens anlangete, Höchstdieselbe Sich dergleichen Mediation sehr gerne unterziehen und Sich ein wahres Vergnügen daraus machen würde, die Staaten aus ihrem Embarras zu ziehen. Dass aber Höchstdieselbe auf eine Suspension d'armes auf drei Monate bei der Kron Frankreich antragen sollte, wäre eine Proposition, die kein vernünftiger Mensch der Kron Frankreich thun dürfte, aus Ursache, weil eine Puissance, so lange sie noch in der Avantage wäre, sich aus solcher nicht begäbe, und niemand etwas darauf antworten könnte, wenn die Franzosen frügen, was sie denn dadurch gewönnen.

Wann aber die Staaten ihre Absichten auf einen Generalfrieden oder aber auf eine Suspension d'armes, die schon wirkliche Préliminaires zum Grunde hätte, richteten, so würden Se. Königl. Majestät Sich von der Mediation sehr gerne meliren und solche entrepreniren, sobald nur die Staaten Sr. Königl. Majestät dero Gedanken von den ohngefährlichen Conditionen eines Generalfriedens (wenn nämlich die Staaten sich darüber mit der Kron Engelland concertiret hätten und letztere deren Sentiments accedirte) bekannt gemachet haben würden. Des Königs Majestät wären versichert, dass alsdann die Kron Frankreich raisonnabler sein, und die Staaten leichter zum Frieden kommen würden als wohl sonsten; Höchstdieselbe aber müssten nothwendig zuvor die Art zu denken derer Staaten sowohl als der Engelländer wissen. Es sollte übrigens der p. von Ammon denen Staaten hierbei zugleich alle nur möglichste Versicherung von Sr. Königl. Majestät Freundschaft und Dero bonne Volonté zu dieser Mediation geben; nur allein auf eine dreimonatliche Suspension d'armes anzutragen, und so wie die Staaten es verlanget hätten, sei impracticabel. Des Königs Majestät wollen diese Ausfertigung noch gerne morgen früh unterschreiben, da ohnedem darin wenig oder nichts chiffriret werden dürfte.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.

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