2853. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Potsdam, 30. November 1747.
Ew. Excellenz habe hierdurch melden sollen, wie des Königs Majestät allergnädigst wollen, dass dem Baron Chambrier auf dessen letztere Relation vom 20. dieses mit der nächsten Post dahin geantwortet werden soll, dass, so viel den Gedanken anlangete, welchen der Comte de Saint-Séverin gehabt, Se. Königl. Majestät gar nicht entgegen wären, sondern wohl zufrieden sein wollten, dass nach seiner, des Comte Saint-Séverin Idée, es sei der Chevalier Courten oder wen man sonsten<536> dazu nehmen wollte, anhero geschicket werde, welcher sodann die Negociationes des Grafen von Gronsfeld selbst sehen könnte; es hätten aber Se. Königl. Majestät Ursach zu zweifeln, dass solche Sendung den gehofften Effect haben und dadurch eine rechte Negociation erwachsen, noch solche reussiren würde, weil 1° jetzo kein englischer Minister an Dero Hofe wäre, Sie auch in Engelland keinen Minister hätten; 2° weil der König von Engelland vor seine Person kein sonderliches Vertrauen zu Sr. Königl. Majestät habe, und weil 3° die Engelländer über die Art, den Frieden zu negociiren, sehr jaloux zu sein schienen und nicht gerne leiden wollten, dass andere Puissances sich davon mehrten, vielmehr es alles Ansehen habe, als wollten sie solches alleine machen und deshalb mit Frankreich selbst tractiren, jedoch nicht eher, als wann sie erst wirkliche Friedensgedanken hätten und seriös intentioniret wären, den Frieden zu machen.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.