<323>Präsidenten von Dewitz zu Wien1 erledigte Stelle allda mit dem fordersamsten wieder ersetzet werde, um dessen obgehabte Negociation2 sonder Interruption zu continuiren und auf eine oder die andere Art baldmöglichst zu Ende zu bringen, so habe Ich Mein gnädiges Vertrauen darunter hauptsächlich auf den wegen seiner Droiture, Treue und Dextérité Mir bekannten Geheimen Tribunalsrath von Fürst gerichtet, auch dahero resolviret, denselben nach Wien zu senden, um vorerwähnte Négociation fordersamst zu continuiren und zu Ende zu bringen.

Ich will dannenhero, dass Ihr zuförderst erwähntem von Fürst die sämmtliche bei Eurem Departement in solcher Negociation gehaltene Acta sogleich zu seiner Information communiciren, demnächst aber ihm die weiter erforderliche Instructiones mit Zuziehung des Etatsministers Graf von Münchow ertheilen, auch denselben zugleich mit denen benöthigten Creditiven an den wienerschen Hof versehen, auch, wo möglich, ihm einen neuen Chiffre mitgeben sollet, damit er alsdann seine Dahinreise beschleunigen könne.

Im übrigen habet Ihr auch Meinen Minister zu Wien, den Geheimen Rath von Klinggräffen, von dieser Meiner gefassten Resolution zu avertiren und demselben aufzugeben, dass er nach Ankunft des von Fürst ihm sogleich alle des von Dewitz hinterbliebene Acta und Correspondances, so zu dieser Negociation einschlagen, übergeben und extradiren, auch ihm sonsten mit allen zu seiner Verhaltung daselbst nöthigen Nachrichten und Informationen an die Hand gehen und überall was möglich assistiren soll. Ich bin Euer wohlaffectionirter König

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


5749. AU CONSEILLER PRIVÉ DE LÉGATION DE MALTZAHN A DRESDE.

Maltzahn berichtet, Dresden 20. Januar, in Fortsetzung seiner Mittheilungen aus den ihm zugänglich gewordenen Depeschen des Grafen Brühl:3 „Comme le comte Brühl a pris à tâche de représenter Votre Majesté comme un Prince qui cherche à engloutir tout le voisinage, il charge le sieur Funcke d'insister auprès du ministère russien qu'il remédiât promptement aux plaintes des Polonais par rapport à la Courlande, afin que les esprits de la nation polonaise ne soient pas aigris de plus en plus et que la Courlande ne devienne pas la proie d'un voisin ambitieux et remuant. Je crois ne devoir pas retrancher les termes dont le ccmte de Brühl se sert, parcequ'il ne

Berlin, 27 janvier 1753.

J'a bien reçu les rapports que vous m'avez faits du 20 et du 23 de ce mois. La principale chose que je vous recommande à l'occasion des découvertes très intéressantes que vous faites actuellement, c'est de tirer des copies in extenso de quelques-unes de ces lettres qui sont les plus venimeuses contre moi et qui sont les plus outrageantes, savoir par lesquelles l'on me peint comme un Prince qui ne cherche qu'à engloutir ses voi-



1 Gestorben 17. Januar 1753.

2 Vergl. S. 246.

3 Vergl. S. 316.