<20>worden: nur wo beide fehlen, folgen wir aus Noth der alten Berliner Gesammt-Ausgabe. - Zwei jugendliche Uebungen, welche anderweitig durch den Druck bekannt geworden: « Wie ein Prinz von hoher Geburt leben solle » (aus dem Jahre 1720) und « Von der gegenwärtigen Politik Preußens » (in Cüstrin) vor seiner völligen Begnadigung, beide französisch, von Friedrich abgefaßt; auch der, ebenfalls aus der Verbannung seinem Vater in deutscher Sprache eingesandte, noch nicht gedruckte « Plan wegen des Commercii nach Schlesien », gehören, ihrer unselbstständigen Haltung und ihrer absichtlichen Beimischungen wegen, nicht in den Kreis freier schriftstellerischer Thätigkeit, welche erst mit dem neuen Leben in Rheinsberg und Ruppin beginnt, und auf Sans-Souci zur vollen Blüte treibt; doch werden wir der zweiten Abhandlung, welche brieflich an den Kammerjunker von Natzmer gerichtet ist, ihren Platz in der Korrespondenz einräumen; die dritte gehört als Beilage zu einem Briefe des Kronprinzen an den König.
Die Gedichte und die daran grenzenden belletristischen Aufsätze sind von uns in drei große Abtheilungen gesammelt und verbunden worden; zwei Bände enthalten diejenigen Gedichte, welche Friedrich zuerst 1750 unter dem (von uns beibehaltenen) Titel « Oeuvres du Philosophe de Sans-Souci » seinen Freunden gewidmet hat, und welche er zehn Jahre später, auf äußere Veranlassung, gegen seine Neigung mit bedeutenden Veränderungen, deshalb ausdrücklich aber nicht unter dem alten Ehrentitel, sondern (nach seinen eigenen Worten) « wie Bastarde » schlechtweg als « Poésies diverses », zur Hälfte wieder drucken lassen. Wir legen unsrer Ausgabe jene echte, ursprüngliche Abfassung in dem verbesserten Drucke vom Jahre 1752 vollständig und ganz getreu zum Grunde, und fügen die durch politische Nothwendigkeit gebotenen Abänderungen (im Ganzen 107 neue Verse zu fünf verschiedenen Gedichten) unter dem Text hinzu;