<331> mache es zu einem Garnison-Regiment. Das Bataillon Infanterie, das, es treffe worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die Fahnen und die Säbel, und ich lasse ihm die Borten von der Montirung abschneiden. Nun leben Sie wohl, meine Herren; in Kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder."
Nach Chapuis: Kurze Darstellung des Preußischen Staats. Berlin, 1818. S. 82, ist der Ort, wo der König diese Rede hielt - zwischen Neumark und Leuthen - jetzt noch mit einer Birke bezeichnet.
Gegen 1 Uhr Mittags begann die eigentliche Schlacht bei Leuthen; sie dauerte bis zum Anbruch der Nacht. Die Östreicher, unter dem Prinzen Karl von Lothringen, wurden gänzlich geschlagen. Die Östreicher, ohne die Hülfstruppen, verloren 6574 Mann an Todten und Verwundeten, darunter 3 Generale, 21500 Gefangene, 131 Kanonen, 51 Fahnen, 4000 Wagen. Der Preußische Verlust betrug an Todten und Verwundeten ungefähr 5500 Mann. Es fochten in dieser Schlacht 35 bis 36000 Preußen gegen mehr als 80000 Östreicher, Sachsen, Würtemberger etc.
So wie die Preußen am Morgen des 5ten mit hohem Muth und großem Vertrauen, unter Anstimmung des Verses (aus dem Liede: O Gott, Du frommer Gott etc.): Gieb, daß ich thu' mit Fleiß etc., welchen Gesang die Feldmusik begleitete, ausgezogen waren, so stimmten auch nach erfolgtem Siege einige Bataillons der noch in dunkler Nacht auf dem Schlacht, felde campirenden Armee von selbst den Gesang: Nun danket Alle Gott etc. an, und bald fiel, von Dankgefühl durchdrungen, die ganze Armee mit ihrer Feldmusik ein. -
Der König ging noch in finstrer Nacht nach Lissa +, wo er viele Östreichische Generale und andere Officiere, die hier
+ Auf diesem Wege hatte die Unterredung des Königs mit dem Krüger des Dorfes Sahra Statt. S. Nicolai Anecdoten, Heft 3, S. 231.