<332> ebenfalls ein Unterkommen gesucht hatten, überraschte, und sie mit den Worten begrüßte: "Bon soir, meine Herren! kann man hier auch noch unterkommen?"
Für diesen großen Rettungssieg dankte der König der Armee, und belohnte viele hohe und niedere Officiere. Den Prinzen Moritz ernannte er auf dem Schlachtfelde zum Feldmarschall, und viele Officiers erhielten den Orden pour les mérites.
5. Dezember 1757
Der König in Lissa.
6. Dezember 1757
In Neukirchen.
8. Dezember 1757
In Dürrgoy. Hier schrieb der König das launige Gedicht: Abschied von der Kaiserlichen Armee und dem Feldmarschall Daun nach der Schlacht bei Lissa (Leuthen). Hinterlassene Werke VII. 101.
19. Dezember 1757
Der König an den Marquis d'Argens:
"Ihre Freundschaft verführt Sie, mein Lieber; im Vergleich mit Alexander bin ich nur ein Stümper, und Cäsar'n bin ich nicht werth die Schuhriemen aufzulösen. Die Noth, diese Mutter der Betriebsamkeit, hieß mich handeln, und bei verzweifelten Übeln auch zu eben solchen Mitteln greifen etc. - Die Verrätherei des Abbé (de Prades) hat mir wehe gethan, übrigens ist die Sache nur zu gewiß; die Bestechung ist diesen Winter in Dresden geschehen, er hat mich schändlich verkauft, und da er sich bei meiner Armee befand, von Allem, was zu seiner Wissenschaft kam, dem Feinde sogleich Nachricht gegeben. Seit ich ihn habe festnehmen lassen, sind meine Anschläge geheim geblieben, und Alles ist besser gelungen. Leben Sie wohl, mein lieber Marquis, Sie wissen, daß ich Sie liebe. Versagen Sie mir nicht den Trost, den ich in Ihrer Gesellschaft finde, und besuchen Sie mich bald."
Anmerk. Der König hat zwar diesen Brief aus Breslau datirt, allein Breslau war noch am 20ten von den Östreichern besetzt, und erst an diesem Tage wurde die Capitulation geschlossen. Der König hatte die Gewohnheit, wenn er in ei-