"<356>sen - hier haben Sie, was sie hervorgebracht hat." Dabei übergab er ihm eine auf Trauerpapier (schwarzgerändetes) geschriebene Schrift, welche eine Predigt über das letzte Gericht (Sermon sur le jugement dernier) und eine Lobrede auf den Schuhmachermeister Matth. Reinhard (Eloge de Matthieu Regnaud maître cordonnier) enthielt +. Wie ein Anderer - der General von Retzow - (Charakteristik der wichtigsten Ereignisse des siebenjährigen Krieges I. 363) noch aus Catt's Munde gehört haben will, so hat dieser, nachdem er die Predigt gelesen, versucht, dem Könige Trost und Muth einzusprechen, und ihn auf frohere Aussichten zu führen, worauf ihm der König für seine Theilnahme gedankt und versichert habe, daß er nichts verabsäumen werde, um sich aus dem verworrenen Handel zu ziehen, in den er sich verwickelt sähe, und mit den bedeutenden Worten geschlossen habe: auf allen Fall führe ich etwas bei mir, um das Trauerspiel zu endigen.

Wie groß des Königs Schmerz damals gewesen, geht auch daraus hervor, daß er noch im Jahr 1763 zu d'Alembert sagte: der Tag, wo er die Nachricht von dem Tode seiner Schwester erhalten, sei der schrecklichste in seinem Leben gewesen, und er wisse nicht, wie er Kraft genug gehabt, zwei so grausamen Schlägen zu widerstehen, mit denen ihn das Schicksal auf einmal getroffen habe. (Eloge de Milord Maréchal par d'Alembert. 1779. p. 80).


+ Diese Eloge ist gedruckt und steht in: Supplement III. 251 de Oeuv. posth., und Deutsch im 3. Band der in Köln 1789 erschienenen Supplemente zu den hinterl. Werk. S. 225. Nach Grimm et Diderot Correspondance littéraire III. 34 soll sie der König erst im Lager zu Landshut, also im April oder Mai geschrieben haben. Wir mögen nicht entscheiden, ob Catt oder Grimm etc. im Irrthum ist. Letzterer nennt die Eloge etc. eine Posse (facétie). Unter andern Umständen und in einer glücklichen Zeit geschrieben, möchte sie allenfalls dafür gelten, aber in jener Unglücksperiode kann sie eben sowohl das Erzeugniß ernsterer Stimmung sein.