<379> Ich sehne herzlich mir den Tag,
Der ihn erblühen läßt, herbei. etc.
Glauben Sie denn, es sei ein Vergnügen, ein solches unseliges Leben zu führen, Unbekannte ermorden zu sehen und ermorden zu lassen, täglich Bekannte und Freunde zu verlieren, seinen Ruf ohne Unterlaß dem Eigensinn des Ungefährs darzubieten, das ganze Jahr in Unruhe und Vesorgniß hinbringen, und sein Leben und sein Glück unaufhörlich in Gefahr zu setzen? Ich kenne in der That den Werth der Ruhe, die Annehmlichkeiten der Gesellschaft, die Vergnügungen des Lebens, und bin eben so gern glücklich als jeder Andere, wer es auch sein mag. Aber ob ich mir gleich alle diese Güter wünsche, so will ich sie doch nicht durch Niederträchtigkeiten und Infamieen erkaufen. Die Philosophie erinnert uns, unsere Pflicht zu thun, unserm Vaterland auf Kosten unsers Blutes und unsrer Ruhe zu dienen, und ihm uns selbst aufzuopfern. etc."
Der übrige Theil des Briefes ist ziemlich launig, ihm ist auch die Satyre: Daun's Brief an den Pabst, beigelegt. Der König sagt dabei: "Indessen schicke ich Ihnen einen Akakia gegen Se. Heiligkeit, der, wie ich mir schmeichle, Dero frommes Herz erbauen wird." Dieser Brief an den Pabst: Brüssel, den 8. Juli 1759, enthält unter andern Daun's Dank für den von, Papst empfangenen geweihten Hut und Degen, das Versprechen, die Ketzer ausrotten zu helfen etc. (Suppl. 3. Bd. S. 221).
6. Juli 1759
Der König von Reichhennersdorf nach Waltersdorf bei Löwenberg. (Am 5ten soll der König sein Haupt- oder Nachtquartier in Hirschberg gehabt haben, wie Ösfeld angiebt, indeß sind zwei Kabinetsordres vom 5ten und 6ten, noch aus Reichhennersdorf datirt).
9. Juli 1759 und 10. Juli 1759
In Wünschendorf (Lager bei Lähn).
10. Juli 1759
In Dürings-Vorwerk, bei Schmotseissen.
Hier machte der König sein Testament. Er beschwor den