<383> Verl. W. Kalender 1827, S. 93). Auch zwei Pferde wurden unter ihm verwundet. (Nicolai Anecdoten IV. 64, und Archenholz Gesch. d. siebenj. Krieges 1793. I. 391). Als er das dritte Pferd bestieg, welches der Flügeladjutant Götz (es war sein eigenes) ihm zuführte, bat man den König dringend, diesen gefährlichen Ort zu verlassen. Er antwortete aber: "Wir müssen alles versuchen, um die Schlacht zu gewinnen, und ich muß hier so gut wie Ihr meine Schuldigkeit thun." Bei'm Rückzuge, der theilweise in Flucht überging, entstand ein entsetzliches Gedränge, und der König, der unter den Letzten war, die das Schlachtfeld verließen, war in größter Gefahr, gefangen zu werden; er glaubte sich schon verloren, und sagte dies zu dem damaligen Rittmeister Prittwitz. Dieser heldenmütige Officier aber antwortete: "Nein, Ihro Maj., das soll nicht geschehen, so lange noch ein Athem, in uns ist." Er griff sogleich mit nur etwa hundert Husaren die verfolgenden Kosacken an, und verschaffte so dem König Zeit, sich zu retten. (Archenholz I. 394. Hinterl. Werke IV. 34).
Der Verlust des Feindes war ebenfalls sehr beträchtlich. Nach den eigenen Angaben verloren sie an Todten, Verwundeten und Vermißten: 554 Offiziere und 13293 Gemeine, unter den Blessirten waren 6 Generale. Das Laudonsche Corps hatte 116 Officiere todt, verwundet und vermißt, so daß sich der Totalverlust der Russisch-Östreichischen Armee auf 670 Officiere und 15506 Gemeine belief. Soltikof schrieb an die Kaiserin von Rußland: "Der König von Preußen pflegt seine Niederlagen theuer zu verkaufen; wenn ich noch einen solchen Sieg erfechten sollte, werde ich die Nachricht davon mit dem Stab in der Hand allein überbringen müssen." (Gesch. des siebenj. Krieges etc., bearb. von Officieren des großen Generalstabes. Berlin 1828. III. 122 etc.).
Besondere Schriften über diese furchtbar blutige Schlacht sind: J. L. Kriele, ausführliche und zuverläßige hist.-milit.