<384> Beschreibung der Schlacht bei Kunersdorf etc., mit einem großen Plan. Berlin 1801. - Seidel, kurze Nachricht von der Schlacht bei Kunersdorf etc., nebst einigen wichtigen Vorfällen vor und nach der Schlacht, von einem Augenzeugen etc. Frankfurt (1809). - Eine Zusammenstellung aller verschiedenen Nachrichten von dieser Schlacht, nebst gründlicher Untersuchung und Beurtheilung etc. findet man in dem Militärischen Wochenblatt Nr. 550-557.
Der König wendete sich nach der Schlacht nach der Oder bei Reitwein, und brachte die Nacht in einem von den Russen halb zerstörten Bauerhause des Dorfes Ötscher zu. Von hier aus sandte er gleich einen Jäger mit einem Schreiben nach Berlin, darin er mit wenigen Worten sagt, daß er jetzt außer Stand sei, die Stadt zu schützen, daher alle die vornehmsten und reichsten Einwohner sich nach Möglichkeit mit ihrem Vermögen entfernen möchten.
In größter Verzweiflung schrieb er auch an den Minister von Finkenstein folgenden Brief:
"Den 12. August 1759."
"Diesen Morgen um 11 Uhr habe ich den Feind angegriffen. Wir haben ihn bis an den Judenkirchhof bei Frankfurt getrieben, alle meine Truppen haben sich hingegeben und Wunder gethan (ont donné et ont fait des prodiges), aber dieser Kirchhof hat uns eine Menge Menschen gekostet, unsere Leute sind in Unordnung gekommen, ich habe sie drei Mal wieder gesammelt, endlich glaubte ich selbst dem Feind in die Hände zu fallen, und sah mich gezwungen, das Schlachtfeld zu räumen. Meine Kleider sind von Kugeln durchlöchert, und zwei Pferde sind mir unter dem Leibe getödtet, mein Unglück ist, daß ich noch lebe. Unser Verlust ist sehr beträchtlich; von einer Armee von 48000 Mann habe ich jetzt, da ich dieses schreibe, überhaupt keine 3000, und ich bin nicht Herr meiner Leute; man wird in Berlin wohlthun, auf seine Sicherheit zu denken. Das ist ein grausamer Schlag, ich"