<405> habe, und von allen den Unbequemlichkeiten, die mit dieser abscheulichen Lage verbunden waren, schweige ich. Ich bin es so müde, mich über das Glück zu beklagen daß ich ihm aus Verdruß alle Vorwürfe schenke.
Sehen Sie zu, mein Lieber, daß Sie mir das Dictionaire encyclopédique verschaffen; ich möchte es gern für den Winter haben. Was während desselben aus mir werden wird, sage ich Ihnen nicht, weil ich es, auf Ehre, selbst nicht weiß.
Leben Sie wohl, lieber Marquis; ich wünsche Ihnen Gesundheit, Frieden und Zufriedenheit. etc."
29. Dezember 1759
Der König in Pretschendorf.
31. Dezember 1759
An d'Argens:
"Ich fange damit an, mein lieber Marquis, Ihnen ein glückliches Neujahr zu wünschen, mit der Versicherung, daß von allen Wünschen, die Ihretwegen geschehen, keine aufrichtiger als die meinigen sind. Ich für mein Theil habe alles Vertrauen zu meinem Glück verloren. Ich habe alles Menschmögliche gethan, um den Feind durch List, Vorspiegelungen und Diversionen aus Sachsen heraus zu schaffen, ohne im geringsten etwas ausgerichtet zu haben. Es bleibt mir also nichts übrig, als den Winter durch dem Feinde gegenüber zu kantoniren, ohne mich von meiner bisherigen Stelle zu rühren, mithin Hab' ich nichts vor mir, als eine häßliche Aussicht in die Zukunft. Ihr Prophet, mein Lieber, mag sagen, was er will, seine Kunst ist Nichts, und wer ihm glauben wollte, müßte leichtgläubiger sein als ich. Man hilft den Prophezeihungen dieser Leute nach, und sieht zu, wie man dergleichen aufs Gerathewohl hingeplauderte Dinge mit wirklichen Ereignissen reimen kann. Ich, der ich nach dem urtheile, was ich vor Augen habe, sehe lauter gräuliche Dinge in der Zukunft, denen meine Standhaftigkeit nicht gewachsen ist. Machen Sie aus meinem Werke, was Ihnen beliebt; es verdient keine Aufmerksamkeit. Ich bin des Lebens nie so satt und