<406> überdrüßig gewesen, wie jetzt. Nennen Sie das Hypochondrie, oder wie Sie wollen, ich lasse mir alles gefallen. Doch die vergangenen und gegenwärtigen Übel, und besonders, was ich noch davon vor mir sehe, das Alles kann Jedem in einer so harten Lage, wie die meinige, wohl das Leben verleiden. Ich seufze im Stillen, das ist Alles, was ich thun kann. Ihre Phantasie mag ich nicht weiter verfinstern; ich sehe schwarz, mein Kummer gehört mir allein, ich muß ihn tragen und nicht mittheilen. Ich umarme Sie, mein lieber Marquis, und versichere Sie meiner vollkommenen Freundschaft. Leben Sie wohl.
Friedrich.
Dem Vergnügen, Sie zu sehen, entsag' ich; das wird jetzt unmöglicher als jemals."
Von des Königs kleinen Aufsätzen (fliegenden Blättern) erschienen in diesem Jahre: Schreiben der Marquise von Pompadour an die Königin von Ungarn. (Suppl. III. 241).
Über die Lobrede auf den etc. Reinhard, welche Einige auch in dieses Jahr setzen; siehe oben bei'm Monat Oktober 1758.
Wahrscheinlich sind auch die beiden Aufsätze: Über die Satyriker, und: Über Schmähschriften, aus diesem Jahre. (Friedrich's bei seinem Leben gedruckte Werke. Deckersche Ausgabe. II. 240, 255).
B.
2. Dezember 1759
Die Prinzessin Amalie kommt von Magdeburg nach Berlin zurück.
3. Dezember 1759
Der General von Vierecke wird von dem Östreichischen General von Beck bei Meissen mit großer Übermacht angegriffen und mit 1500 Mann gefangen genommen.
In Berlin ist dies Jahr kein Carneval.