<5> worden ist, weil er in seiner Charakteristik so viele Kleinigkeiten von Friedrich dem Großen erzählt hat), sondern aus folgenden Gründen:
Es ist gewiß Allen, welche die Schriften, die bisher über diesen großen König erschienen sind, gelesen haben, bekannt, daß viel Widersprechendes, Zweifelhaftes und Unwahres von ihm erzählt wird, und daß oft aller Zweifel beseitigt und die Wahrheit oder Unwahrheit der Erzählung erwiesen werden könnte, wenn man bestimmt anzugeben wüßte, wo Friedrich der Große zu der Zeit, in welche das von ihm Erzählte fällt, sich aufgehalten hat.
Aber unter tausend Lesern ist oft nicht einer im Stande, dies ohne viel Mühe und Zeitaufwand auszumitteln. So erzählt z. B. ein Herr A. L. Crelle in der Zeitung für die elegante Welt, Jahrg. 1801, No. 65 Folgendes:
In Magdeburg hörte ich unlängst eine Anekdote, die interessant genug zu sein scheint, um öffentlich nacherzählt zu werden.
In der Gegend von Magdeburg nämlich lebt ein alter Offizier, der in früher Jugend um den großen König von Preußen und bald nach dem siebenjährigen Kriege in dessen Gefolge war. Im Sommer des Jahres 1769 befand sich der König in Breslau, der Offizier hatte eines Tages die Wache in den Zimmern des Königs und dieser hatte befohlen, ihn morgens um 5 Uhr zu wecken. Der König schläft um diese Stunde noch fest, und niemand unternimmt es den Befehl zu erfüllen, weil der König ungemein mißgelaunt sich zur Ruhe gelegt hatte.
Der Adjudant allein hält sich an den Befehl des Königs und tritt dreist vor sein Bette; Friedrich erwacht, aber wider Vermuthen äußerst heiter.
"Kann er Träume deuten?" fragte der König den Offizier "Nein!" war die Antwort, "ich verstehe mich nicht darauf." "Nun so merk' er sich doch den Traum, welchen ich in dieser Nacht hatte, wir wollen einmal sehen, welche Begebenheit der Zufall damit zusammenführt. Mir träumte, als sähe ich einen hellen Stern sich herabsenken auf die Erde, der mit wunderbarem überschwenglichen Lichte sie umschloß und bedeckte, dergestalt,"