"<6> daß ich, umhüllt davon, durch seinen unendlichen Glanz kaum mich hindurch arbeiten konnte."

So sprach der König, der Offizier merkte den Traum und die Zeit genau, und - in derselben Nacht ward Napoleon geboren.+

Diese Anekdote trägt nun zwar schon zu sehr das Gepräge der Erdichtung an sich, als daß sie viel Glauben gefunden haben könnte; doch ist sie nachher mehrere Mal gedruckt erschienen, auch in der Hamburger Zeitung, wo als damaliger Aufenthaltsort des Königs gar Berlin genannt wird. Ferner in einem Volkskalender etc.

Nun aber ergiebt sich aus dem 97sten Stück der Berliner Zeitung vom Jahre 1769, daß Friedrich um diese Zeit weder in Berlin noch in Breslau sich befand. Er war am 12. August von Charlottenburg nach Schlesien abgereißt und traf den 14. August in Schweidnitz ein; von hier ging er nach Neiße, wo am 25. August die bekannte Zusammenkunft mit dem Kaiser Joseph statt hatte. Erst den 28. August kam er in Breslau an.

Außer dem Prinzen von Preußen und dem Prinzen Heinrich bestand das Gefolge des Königs aus nachstehenden Personen: dem General-Lieutenant von Lentulus (der beim König im Wagen saß) den Obersten von Anhalt, von Roßier und von Lengefeld, den Oberst-Lieutenants von Knobloch und von Schlegel und dem Rittmeister von Boser.

Auf gleiche Art wie diese Anekdote möchte noch Manches mittels dieses Itinerarii berichtigt werden können. Es wird auch dazu dienen, die, bei vielen gedruckten Briefen Friedrichs des


+ Ein Aufsatz über Napoleon in den Zwickauer Erinnerungsblättern. Jahrgang 1822, p. 178 enthält dieselbe Anekdote; da der Verfasser aber behauptet, daß Napoleon am 5. Februar 1769 geboren worden, so verlegt er auch den Traum auf dieses Datum, und die Rolle des Adjudanten spielt hier ein Page. Der Ort ist nicht angegeben. Friedrich war am 5. Februar in Potsdam und muß also Napoleon wirklich am 5. Februar geboren sein, wenn der Traum und seine Deutung ihre Richtigkeit haben sollte, was denn die Genealogen und Traumdeuter unter sich ausmachen mögen!