August.

A.

1. August 1740

In Charlottenburg.

2. August 1740

In Berlin Huldigung.

3. August 1740

In Charlottenburg Conferenz mit den Ministern.

5. August 1740

An Voltaire etc.

"Ich überlasse den Antimachiavell Ihrer Disposition und Sie werden, wie ich nicht zweifle, so damit verfahren, daß ich nicht Ursache habe, mein Vertrauen auf Sie zu bereuen. Ich verlasse mich gänzlich auf meinen lieben Herausgeber."

7. August 1740 bis 8. August 1740

In Rheinsberg.

8. August 1740

An Voltaire (in Bezug auf den Streit, in welchem<19> Voltaire mit dem Buchhändler van Düren war, dem er den Antimachiavell in Verlag gegeben hatte 19-+ etc.

"Lassen Sie denn, da es sein muß, die Presse gehen, um die Bosheit eines, elenden Menschen zu strafen! Streichen Sie aus, verändern, verbessern und ergänzen Sie Alles, was Ihnen gefällig ist! Ich verlasse mich hierin auf Ihre Beurtheilungskraft."

14. August 1740

In Potsdam.

15. August 1740

Von Potsdam nach Cleve mit dem Prinzen August Wilhelm, den Obersten v. Bork und v. Stille, dem Adjudanten v. Münchow und Algarotti und Fredersdorf.

15. August 1740

In Leipzig gegen 4 Uhr angekommen.

17. August 1740

In Bayreuth - über Würzburg, Frankfurt a. M. etc. weiter

23. August 1740

In Kehl. Von hier reis'te der König incognito unter dem Namen eines Grafen Dufour. Der Prinz August Wilhelm nannte sich Graf Schafgotsch, Algarotti von Pfuhl.

23. August 1740

In Straßburg. Der König logirt in dem Gasthof zum heiligen Kreuz und der Prinz Wilhelm im Raben. 19-++

<20>

26. August 1740

Abreise von Straßburg.

29. August 1740

Ankunft in Wesel. Hier fand er Maupertuis. Auf dieser Reise besuchte der König auch Coblenz, Kölln, Limburg etc.

B.

4. August 1740

Stirbt der Minister v. Thulemeier.

14. August 1740

Wurden die wiedererlaubten Kirchengebräuche etc. der Lutheraner (Chorrock, Casel, Lichte etc.) in den Kirchen St. Nikolai, Georgen und Petri wieder eingeführt. Die, bei dieser Gelegenheit von dem Probst Roloff gehaltene, Predigt hatte den Text 1. Corinth. VIII, 9. und Galater V, 13. und ist gedruckt.

25. August 1740

Unter diesem Datum meldet die Rüdigerische Zeitung, daß die Rede gehe, es solle das Lagerhaus zum Besten der Tuchmacher aufgehoben werden etc., was jedoch sehr bezweifelt werde. Ferner unter dem 8. Septbr., daß die märkischen Landesstände Befehl erhalten hätten, zur Errichtung einiger Magazine, 100,000 Scheffel Getraide zu liefern. Dieser beiden Inserate wegen, soll der Buchhändler Rüdiger das ausschließliche Zeitungsprivile<21>gium verloren und Haude und Spener ebenfalls ein Privilegium zur Herausgabe einer Zeitung erhalten haben. Da aber, wie allgemein bekannt, die Spenersche Zeitung schon im Juni erschien, also viel früher als obige Nachrichten, so ergiebt sich diese Angabe als irrig. Das Gerücht, wegen Aufhebung des Lagerhauses, wurde übrigens in der Rüdigerschen Zeitung vom 1. Sept. als falsch widerrufen.


19-+ Man findet diesen Streit wie die Geschichte des Antimachiavell ausführlich erzählt in der Schrift: Examen du Prince de Machiavel. Avec des Notes historiques et politiques, troisième Edition. Enrichie de plusiers Pièces nouvelles et originales, la plupart fournies par M. F. de Voltaire. A la Haye chez Jean van Duren 1741. Auch in der deutschen Göttinger Ausgabe von 1742.

19-++ Bielfeld in seinen Briefen und auch Voltaire im Commentaire historiques sagen, der König habe auch nach Paris gehen wollen, weil er aber in Straßburg erkannt worden, habe er diese Reise aufgegeben. Über des Königs Aufenthalt in Straßburg finden sich interessante Nachrichten in der Schrift: Merkwürdigster Regierungsantritt Friedrichs II. Die damaligen Berliner Zeitungen melden "aus Pariser Briefen" nur Folgendes: "Se. Majestät fragten nach ihrer Ankunft in Strasburg, ob keine Offiziere in der Nähe wären, die mit ihm zu Abend speisen könnten. Der Wirth antwortete, daß selbst bei ihm drei logirten, die sich gern einfinden würden. Sie kamen auch wirklich. Der König ersuchte sie mit ihm zu speisen, und die Offiziere nahmen es auf eine manierliche Art an, jedoch mit der Bedingung, daß sie des folgenden Abends Revange haben möchten. Se. Majestät ließen sie aufs Herrlichste bedienen und besonders mit einem köstlichen rosenfarbnen Wein. Des folgenden Tages sah der König das Regiment exerciren. Des Abends aber erfüllten Se. Majestät ihr Wort und erhuben sich zu den Offiziers zum Abendessen, nachdem Sie ihnen vorher verschiedenes Wildpret und eine gute Anzahl Bouteillen Wein, der ihnen des vorigen Abends so gut geschmeckt, zugesandt hatten. Die Offizire fielen indeß auf den Gedanken, es möchte wohl der König von Preußen sein, und ließen daher einen von ihrem Regiment, der ein preußischer Deserteur war, kommen, ob er Se. Majestät kennen möchte. Nachdem nun der König sich wieder in sein Zimmer begeben, sagte ihnen der Soldat, daß dies der König selbst sei. Gleichwie aber Se. Maj. jemand zurückgelassen, Ihnen von der Verwirrung, welche sie an den Offiziers bemerkt, den Ausgang zu berichten, so erfuhren sie durch eben denselben, daß man Sie erkannt. Daher reiseten Se. Majestät beim Thoraufschließen hinweg, ehe noch der Stadt-Gouverneur Marquis de Broglio erfahren, daß er so glücklich gewesen, einen der größten Prinzen in seinem Gouvernement zu haben."