Juni.
A.
1. Juni 1745
Der König geht durch Schweidnitz.
2. Juni 1745
Kampirt bei Jauernick Hauptquartier).
3. Juni 1745
Der König rekognoszirt die Umgegend, marschirt dem Feind entgegen und kommt in der Nacht zum 4. Juni bei Striegau an, um 2 Uhr Morgens versammelt er die vornehmsten Offiziere und macht ihnen, die Meldung zur Schlacht bekannt.
4. Juni 1745
Schlacht bei Striegau und Hohenfriedberg. Der König siegt, über die Östreicher und Sachsen, unter Anführung des Prinzen Karl von Lothringen, und. geht dann in's Lager bei Rohnstock und Kauder. Die Östreicher und Sachsen verloren 9000 Todte und Verwundete, über 7000 Gefangene, darunter 4 Generale und 200 andere Offiziere, 76 Fahnen, 7 Standarten, 8 paar Pauken, 60 Kanonen. Der preuß. Verlust belief sich an Todten und Verwundeten auf 1800 Mann, General-Lieutenant von Truchses war unter den Todten. Der König sagt bei Gelegenheit dieses Sieges: die Welt ruht nicht sicherer auf den Schultern des Atlas, als Preußen auf einer solchen Armee.
5. Juni 1745
Der König besucht in Striegau die verwundeten östreich. Offiziere.
7. Juni 1745
Über Wernersdorf und Merzdorf nach Landshut. Der Führer des Königs war der Häusler und Tischler Christian Berger aus Wernersdorf. Hier umringen den König an 2000 Bauern und bitten ihn um Erlaubniß,<116> alle Katholiken in ihrer Gegend ermorden zu dürfen. Auf die Antwort des Königs, daß sie sich nach dem Gebote der heiligen Schrift richten müßten, welche befiehlt: die Beleidiger zu segnen und für die Verfolger zu beten, um das Himmelreich zu erwerben - gaben ihm die Bauern Recht und entsagten ihrem grausamen Gesuche.
9. Juni 1745
Grüßau, Friedland.
14. Juni 1745
Praschelz und Nachod - aus letzter Stadt schreibt der König an Duhan:
"Sie sind Philosoph und wünschen mir Glück zu einer gewonnenen Schlacht? Daran erkenne ich Sie gar nicht - ich für meinen Theil freue mich, daß ich mein Land vor dem grausamsten Unglück gerettet und den Ruf meiner Truppen wieder hergestellt sehe, den meine Feinde bei der Welt zu verdunkeln suchten. Übrigens versichere ich Sie aber, daß ich sehr philosophisch denke, und daß mir immer das Wohl und Glück Meines Volks am Herzen liegt etc. Flüchtiges, nur eine Zeit währendes, Glück muß einen denkenden Menschen nicht stolz machen."
17. Juni 1745
Dombkow.
18. Juni 1745
Mitschelitz.
20. Juni 1745
Krolowhotta.
28. Juni 1745
Bei Königsberg (Schwarza und Drewitz) bis 19. Juli.
B.
Juni 1745
In der Schlacht bei Hohenfriedberg machte das Dragoner-Regiment, Markgf. Baireuth, allein 2500 Gefangene und erbeutete 67 Fahnen und 4 Kanonen. Der König verlieh diesem Regimente, mittels Diplom's, ein neues Regimentssiegel, in welchem der preuß. Adler von 67 Fahnen umgeben ist, zeichnete es noch auf andere Art aus. Der Anführer des Regiments in der Schlacht) der General-Lieutenant von Geßler, wurde in den Grafenstand erhoben und erhielt ein vermehrtes Wappen, darin die Zahl 20, wegen der 20 ruinirten feindlichen Bataillons, und 67 wegen der erbeuteten<117> Fahnen etc. Der Major von Chazot, desselben Regiments erhielt ebenfalls ein, mit der Zahl 66 vermehrtes, Wappen. Nach der Schlacht erhielt den schwarzen Adlerorden: der General-Lieut. von Posadofsky. Den Orden pour les merites erhielten die sämmtlichen Stabsoffiziere und Kapitains der Regimenter Braunschweig-Bevern und von Haak. Desgl. der Oberst v. Ruesch, der Kapitain v. Schilling vom 3. Bataillon Garde, der Oberst Prinz von Schöneich, die Majors v. Winterfeld und von Brummer und die Rittmeister von Kechler und v. Falkenhayn, sämmtlich vom Regiment v. Rochow.
24. Juni 1745
Stirbt der Minister Friedrich von Görne.