<128>Zerstört, doch meinen Geist nicht treffen kann —
Ich finde Götter dort (der Frevler kennt
Sie nicht), die schwacher Tugend Lohn verleih'n."
2. Dezember 1761
Der König an d'Argens:
"Da haben Sie, mein lieber Marquis, die Abänderungen, die ich im Stoiker gemacht. Lassen Sie ihn corrigiren und vom kleinen Wilhelm für Sich abschreiben. Ich habe noch einige andere Stücke, nur mag ich sie der Post nicht anvertrauen, unter andern die Rede des Kaisers Otho etc., womit Sie, wie ich glaube, zufrieden sein werden.
Die schlechte Witterung nöthigt mich, nach Breslau in die Winterquartiere zu gehen, den 5ten dieses werde ich dort sein. Das ist Alles, was dies Jahr Gutes gewirkt, mehr sag' ich nicht davon. Leben Sie wohl, mein Lieber, vergessen Sie mich nicht und halten Sie Sich von meiner Freundschaft überzeugt."
8. Dezember 1761
In derselben Stimmung, in welcher der König am 1. Dezember die Rede des Kaisers Otho geschrieben hatte, schrieb er jetzt: "Kato von Utika an seinen Sohn und seine Freunde, ehe er sich das Leben nahm." (H. W. VII. 143).
Am Schlüsse derselben heißt es:
"Wer Vaterland und Freunde fallen sieht,
Und dann noch lebt, der ist ein feiger Sklav,
Dem Edleren gebeut die Pflicht : nun stirb!"
9. Dezember 1761
Der König in Breslau.
13. Dezember 1761
Der König an d'Argens :
"Hätte ich weiter nichts zu thun, als meine Epistel zu corrigiren; so würden die kleinen Abänderungen, die Sie verlangen, bald gemacht sein. Allein ich habe gegenwärtig eine Menge von Geschäften unter Händen, die samt und sonders eine große Aufmerksamkeit erfodern. Der bewußten Person, über die Sie an mich schreiben lassen, habe ich in Chiffern geantwortet, und beziehe mich deshalb auf Ihren Committenten, daß er Ihnen Auskunft darüber geben wird. Das fehlte