<136> schickte, dem Bruder seiner Gemalin, dem Fürsten von Anhalt-Zerbst, seine Thronbesteigung zu melden, den geheimen Auftrag, seinen Rückweg über Breslau zu nehmen, und daselbst dem Könige die stärksten Versicherungen der Achtung und Freundschaft des Kaisers zu überbringen. Diesem folgte bald der Befehl, daß alle im Russischen Reiche befindlichen Preuß. Kriegsgefangene nach Petersburg geschickt, daselbst mit allem Nöthigen versehen und zu ihren Fahnen zurückgesandt werden sollten. Mit diesen kamen auch die von Tottleben aus Berlin mit fortgeführten 95 Cadetten wieder zurück.

Der König sandte den Oberst und Kammerherrn Wilhelm Berend Baron von Golz nach Petersburg, dem Kaiser zu seiner Thronbesteigung Glück zu wünschen etc. Ihm folgte bald der Flügel-Adjutant Graf Wilhelm Karl v. Schwerin, um über eine nähere Verbindung beider Höfe zu unterhandeln.

23. Februar 1762

Am 12/13. Febr. ließ der Kaiser den Gesandten der mit Rußland verbundenen Mächte einen Aufsatz übergeben, worin er erklärte, daß er bereit sei, die in diesem Kriege durch die Russischen Waffen gemachten Eroberungen aufzuopfern, in der Hoffnung, daß sämtliche alliirten Höfe ihrerseits die Rückkehr der Ruhe und des Friedens den Vortheilen vorziehen würden, die sie von dem Kriege erwarten könnten, und die nicht anders, als durch fortgesetzte Vergießung von Menschenblut zu erhalten wären.

März.

A.

März 1762

Der König in Breslau.

An diesem letztern Orte, wo er den 27. Januar ankam, hielt sich damals die Königin auf, welcher er den Tod der Kaiserin und den Regierungsantritt des Kaisers anzeigte. Dann ging er nach Zerbst und endlich nach Breslau zum König, der ihm den Lag nach seiner am 20sten erfolgten Ankunft Audienz ertheilte.