<148> Tataren auf dem Marsch nach Jassy; mir schickt er 26000 Mann zu Hülfe. Die Türken sind in vollem Marsch nach Adrianopel. Es ist mir gelungen, ihr und Rußlands Interesse mit einander zu vereinigen, und diese beiden Mächte gegen das Haus Oestreich in Waffen zu setzen. Das war nicht leicht, und man mußte ein so verschiedenes Interesse, so gut es ging, zu vereinigen suchen, um diese Mächte zu der Uebereinstimmung zu bringen, in der sie jetzt sind. Dies ist ein Paroli für das, was mir Kaunitz gethan hat; und wenn es die Vorsehung will, werde ich meinen Feinden alles Böse vergelten können, das sie mir gethan haben und thun wollten. Wundern Sie Sich also nicht mehr über meine Unthätigkeit, und sein Sie versichert, daß ich, sobald meine Maschine im Gange ist, in einem Monat mehr thun werde, als ich in den vorhergehenden Feldzügen während eines ganzen Jahres thun konnte.
Das ist eine große Begebenheit; sie wird der Nachwelt wenigstens ein halbes Jahrhundert Spuren von diesem hartnäckigen und grausamen Kriege hinterlassen. Freuen Sie Sich, mein Lieber, künftig können Sie nur gute Nachrichten von unsern Armeen bekommen; im Juli und August werden wir am meisten vorwärts gehen, jeder Schritt wird uns dem Frieden und dem Glücke unsrer armen Nation näher bringen. Ich fange an, mir zu schmeicheln, daß ich Balsam für unsere Wunden, oder, wenn Sie lieber wollen, Salbe für unsern Brand finden werde.
Leben Sie wohl, mein lieber Marquis. Nachrichten von solcher Wichtigkeit kann man nicht oft schreiben. Ich gebe sie Ihnen mit Vergnügen, weil ich überzeugt bin, daß Sie Antheil an Allem nehmen, was mich betrifft, so wie an dem Glücke des Landes, das ich regiere. Ich umarme Sie und schmeichle mir im Ernst, Sie in Sanssouci wieder zu sehen. Leben Sie wohl."