<152>sellschaft, die uns übrig bleibt! Das Alles, lieber Marquis, bekümmert mich, und ich werde dadurch traurig und melancholisch.
In Ansehung d'Alembert's bin ich sehr Ihrer Meinung; es ist besser, gar nichts zu schreiben, als Widersprüche und Armseligkeiten zu sagen. Blaise-Pascal, Newton und dieser Mann, alle drei die größten Mathematiker in Europa, haben eine Menge Albernheiten gesagt; der Eine in seinen Sittensprüchen, der Andere in seinem Commentar über die Apokalypse, und der Letzte über die Poesie und die Geschichte. Die Mathematik konnte also den Verstand nicht so richtig denken lehren, als man von ihr behauptet. Das günstige Vorurtheil für die Geometrie hat jene Behauptung zu einem Axiom gemacht, aber nach den eben angeführten drei großen Mathematikern zu urtheilen, die alle so erbärmlich räsonnirt haben, ist sie nicht einmal ein Problem. Lassen Sie uns bei den schönen Künsten und Wissenschaften bleiben, lieber Marquis. Vollkommenheit ist nicht für uns bestimmt. Bei den Fehlern eines Dichters hat man einige Nachsicht, man setzt sie auf die Rechnung seiner Einbildungskraft, aber einem Mathematiker verzeiht man nichts, er muß richtig und wahr sein. Ich für mein Theil fühle, daß man es nicht immer sein kann, und hefte mich daher weit mehr als jemals an die Reize der Dichtkunst und an alle Theile der Wissenschaften, die den Verstand schmücken und aufklären können; sie werden die Kinderklapper meines Alters sein, und ich mich so lange daran vergnügen, bis meine Lampe erlischt. Diese Wissenschaften, l. M., machen den Geist sanft und mildern das Herbe der Rache, die Härte, der Strafe, kurz, alle Strenge, welche souveräne Gewalt mit sich führt, durch eine Mischung von Philosophie und Nachsicht, die sich auch nicht entbehren läßt, wenn man Menschen beherrscht, die nicht vollkommen sind, und — wenn man selbst es nicht ist.
Mit einem Wort, mein lieber Marquis, ich betrachte —